BMW: Risiken für das Wasserstoff-Projekt liegen beim Kooperationspartner Toyota

BMW Group (WKN: 519000) nimmt unter den weltweit bekannten Autoherstellern nach eigener Aussage eine Sonderstellung ein: Mit den drei Marken BMW, MINI und Rolls-Royce verfolgt das Unternehmen mit Sitz in der bayerischen Landeshauptstadt München eine reine Premium-Mehrmarkenstrategie. Zum Portfolio der BMW Group gehören neben den drei Automarken auch die Motorräder der renommierten Marke BMW. Als dritter Geschäftsbereich neben Automobilen und Motorrädern ist das Tätigkeitsfeld der Finanzdienstleistungen zu nennen (Finanzierung und Leasing, Vermögensmanagement, Händlerfinanzierung und Flottengeschäft). Die Marktkapitalisierung des Global Players beträgt derzeit rund 48,6 Mrd. Euro (Stämme und Vorzüge (WKN: 519003) zusammen.

Im 1. Halbjahr 2022 konnte BMW die Konzernerlöse um 19,1 % von 55,36 auf 65,91 Mrd. Euro steigern. Das EBIT gab um 15,1 % von 8,03 auf 6,82 Mrd. Euro nach. Vor Steuern erhöhte sich das Ergebnis (EBT) um 65,9 % von 9,74 auf 16,16 Mrd. Euro. Der Konzernüberschuss legte um 73,6 % von 7,62 auf 13,23 Mrd. Euro zu.

BMW habe laut FOCUS-MONEY zuletzt mit einer Ankündigung aufhorchen lassen, dass der bayerische Autobauer ab November einen Wasserstoff angetriebenen Pkw in Kleinserie produzieren werde. Für den BMW iX5 Hydrogen werde der Konkurrent Toyota die Brennstoffzellen liefern. BMW nehme mit diesem Vorhaben eine Sonderstellung unter den deutschen Herstellern ein und teste eine Alternative unter den nachhaltigen Antriebsvarianten abseits der E-Mobilität. Bislang sei jedoch nicht geplant, die auf rund 100 Fahrzeuge ausgelegte Kleinserie zum Verkauf anzubieten. Vielmehr wolle man den iX5 Hydrogen in Europa, den USA, Japan, Korea und China von Autofahrern auf Alltagstauglichkeit testen lassen. Eine Großserie sei frühestens in fünf Jahren geplant. Von Experten werde gemahnt, dass Wasserstofffahrzeuge bei einer Massenproduktion noch teurer als E-Autos sein dürften, es am Ausbau der Infrastruktur mangle, weil in allen Schlüsselmärkten die Investitionen in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Stromer fließe. Die Speicherung von Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energien sei zudem ein sehr ineffizienter Weg Energie zu speichern und mit Umwandlungsverlusten von bis zu 70 % verbunden, während bei E-Autos nur 15 % der Energie verloren gehe. BMW gehe dennoch kaum ein finanzielles Risiko mit dem Projekt ein, weil der Kooperationspartner Toyota den Großteil der Investitionskosten übernehme. FOCUS-MONEY nennt ein Kursziel von 101,67 Euro (38 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von BMW notiert im Bereich der Horizontalunterstützung bei 70 Euro. Oberhalb davon kann es zu einer Trendumkehr kommen. Darunter muss von neuem Verkaufsdruck ausgegangen werden.

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