|
Information zum Blog
Simon Betschinger
Diplom Volkswirt
Master of Science
Geschäftsführer TraderFox GmbH
Chefredakteur TradeCentre Börsenbrief
Performance
Start: April 2006 mit 100.000 Euro
2006: +58.377 Euro (Bescheinigung)
2007: +367.000 Euro (Bescheinigung)
2008: +140.000 Euro (Bescheinigung)
2009: +362.000 Euro (Bescheinigung)
2010: +236.800 Euro (Bescheinigung)
2011: +70.000€ (Bescheinigung)
2012: 142.898,85€ (Bescheinigung)
2013: 258.586,98€ (Bescheinigung)
2014: +109.136,13€ (Bescheinigung)
Bescheinigungen ab 2015: Der MasterTrader ist erfolgreicher denn je. Zum Beispiel Versiebszehnfachung mit NVIDIA. Oder Verdreifachung im The Bullboard Depot. Aber ich gebe aus privaten Gründen keinen detaillierten Einblick mehr in mein Vermögen.
Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Simon Betschinger handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren. Er klärt zu 100 % transparent über Eigenpositionen auf, wenn er darüber schreibt und hat sich strengen Verhaltensvorschriften verpflichtet.
Neu seit 2020: Der Telegram Trading-Room von Simon Betschinger. Bereits 650 Kunden nutzen diesen Service. Der Trading-Room ist für alle MasterTraders-Kunden zugänglich.
Diplom Volkswirt
Master of Science
Geschäftsführer TraderFox GmbH
Chefredakteur TradeCentre Börsenbrief
Performance
Start: April 2006 mit 100.000 Euro
2006: +58.377 Euro (Bescheinigung)
2007: +367.000 Euro (Bescheinigung)
2008: +140.000 Euro (Bescheinigung)
2009: +362.000 Euro (Bescheinigung)
2010: +236.800 Euro (Bescheinigung)
2011: +70.000€ (Bescheinigung)
2012: 142.898,85€ (Bescheinigung)
2013: 258.586,98€ (Bescheinigung)
2014: +109.136,13€ (Bescheinigung)
Bescheinigungen ab 2015: Der MasterTrader ist erfolgreicher denn je. Zum Beispiel Versiebszehnfachung mit NVIDIA. Oder Verdreifachung im The Bullboard Depot. Aber ich gebe aus privaten Gründen keinen detaillierten Einblick mehr in mein Vermögen.
Hinweis nach dem WPHG zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Simon Betschinger handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren. Er klärt zu 100 % transparent über Eigenpositionen auf, wenn er darüber schreibt und hat sich strengen Verhaltensvorschriften verpflichtet.
Neu seit 2020: Der Telegram Trading-Room von Simon Betschinger. Bereits 650 Kunden nutzen diesen Service. Der Trading-Room ist für alle MasterTraders-Kunden zugänglich.
Unbedingt lesen:
Simon Betschingers Trading Channel besteht aus einem Trading Tagebuch für mittelfristige Strategiebesprechungen
und einem Live Trading Ticker für neue Käufe, Verkäufe und kurze Marktkommentare.
Simon Betschinger schrieb am
Freitag, 31.12. in seinem Trading Tagebuch:
Liebe Trader,
es war ein seltsames Börsenjahr. Meine Investments-Depots wurden von der allgemeinen Hausse auf neue Hochs getrieben und meine Monster-Position in NVIDIA, die aus meinem fokussierten Investing-Depot-Projekt stammt, das ich hier im ...
Außerdem verfasste er in den letzten Tagen 0 Meldungen in seinem Live Trading Ticker, die unmittelbar an seine Kunden per Mail gesendet wurden:
Live Trading Ticker |
19.04. 16:16 Uhr ******************* |
17.04. 19:11 Uhr ******************* |
17.04. 18:51 Uhr 4500 Dropbox verkauft zu 22,89 USD an der NYSE |
15.04. 21:24 Uhr 2000 Pure Storage verkauft zu 52,48 USD an der NYSE |
20.03. 15:31 Uhr 2000 Pure Storage (WKN A14YFN) gekauft zu 51,28 USD an der NYSE |
Archiv
1 Beitrag
März 20222 Beiträge
Dezember 20213 Beiträge
Juni 20212 Beiträge
September 20202 Beiträge
April 20201 Beitrag
März 20201 Beitrag
Oktober 20191 Beitrag
September 20191 Beitrag
August 20191 Beitrag
Juli 20193 Beiträge
Februar 20191 Beitrag
November 20181 Beitrag
August 20181 Beitrag
April 20181 Beitrag
Januar 20181 Beitrag
Juli 20174 Beiträge
Mai 20171 Beitrag
Dezember 20161 Beitrag
November 20164 Beiträge
Oktober 20163 Beiträge
Juli 20161 Beitrag
Juni 20166 Beiträge
Mai 20162 Beiträge
April 20164 Beiträge
März 20161 Beitrag
Februar 20163 Beiträge
Januar 20161 Beitrag
Dezember 20154 Beiträge
November 20152 Beiträge
Oktober 20158 Beiträge
September 20154 Beiträge
August 20154 Beiträge
Juli 20154 Beiträge
Mai 20151 Beitrag
April 20151 Beitrag
März 20151 Beitrag
Februar 20152 Beiträge
Januar 20155 Beiträge
Dezember 20145 Beiträge
Oktober 201417 Beiträge
September 201412 Beiträge
August 20147 Beiträge
Juli 20142 Beiträge
Juni 20147 Beiträge
Mai 20144 Beiträge
April 20141 Beitrag
März 20142 Beiträge
Februar 20141 Beitrag
Januar 20145 Beiträge
Dezember 20131 Beitrag
November 20132 Beiträge
Oktober 20134 Beiträge
August 20133 Beiträge
Juni 20136 Beiträge
Mai 20132 Beiträge
April 20133 Beiträge
März 20132 Beiträge
Februar 20136 Beiträge
Januar 20138 Beiträge
Dezember 20125 Beiträge
November 20123 Beiträge
Oktober 20126 Beiträge
September 20126 Beiträge
August 20127 Beiträge
Juli 20123 Beiträge
Juni 201229 Beiträge
Mai 201215 Beiträge
April 201217 Beiträge
März 20129 Beiträge
Februar 201210 Beiträge
Januar 201211 Beiträge
Dezember 201113 Beiträge
November 20117 Beiträge
Oktober 201120 Beiträge
September 201143 Beiträge
August 201117 Beiträge
Juli 201113 Beiträge
Juni 201114 Beiträge
Mai 201111 Beiträge
April 20119 Beiträge
März 20119 Beiträge
Februar 20115 Beiträge
Januar 20118 Beiträge
Dezember 201010 Beiträge
November 201013 Beiträge
Oktober 20108 Beiträge
September 20109 Beiträge
August 201014 Beiträge
Juli 201012 Beiträge
Juni 201019 Beiträge
Mai 201012 Beiträge
April 20109 Beiträge
März 20107 Beiträge
Februar 20106 Beiträge
Januar 20107 Beiträge
Dezember 20097 Beiträge
November 200916 Beiträge
Oktober 200912 Beiträge
September 200914 Beiträge
August 200919 Beiträge
Juli 200925 Beiträge
Juni 200915 Beiträge
Mai 20099 Beiträge
April 200915 Beiträge
März 200913 Beiträge
Februar 200911 Beiträge
Januar 200920 Beiträge
Dezember 200821 Beiträge
November 200832 Beiträge
Oktober 200832 Beiträge
September 200818 Beiträge
August 200826 Beiträge
Juli 20089 Beiträge
Juni 200824 Beiträge
Mai 200835 Beiträge
April 200828 Beiträge
März 200828 Beiträge
Februar 200855 Beiträge
Januar 200838 Beiträge
Dezember 200744 Beiträge
November 200744 Beiträge
Oktober 200735 Beiträge
September 200754 Beiträge
August 200741 Beiträge
Juli 200734 Beiträge
Juni 200734 Beiträge
Mai 200737 Beiträge
April 200762 Beiträge
März 200788 Beiträge
Februar 2007101 Beiträge
Januar 200783 Beiträge
Dezember 200643 Beiträge
November 2006
Der MasterTrader
Reales 100.000 € Trading-Depot
Reales 100.000 € Trading-Depot
Kategorie: Allgemein |
0 Kommentare
Montag, 28. Juni 2010
Der Joseph-Pfennig: Zerstört sich das Geldsystem von selbst?
Liebe Leser,
Karl Marx hätte sich seine mehreren hundert Seiten lange Abhandlungen über die "Akkumulation von Kapital" wohl sparen können, denn eine Geschichte scheint die Menschen immer wieder davon zu überzeugen, dass unser Geldsystem dem Untergang geweiht ist. Die Geschichte über den Joseph-Pfennig. Wenn Josoph für seinen Sohn Jesus vor 2000 Jahren einen Euro-Cent zu 5% Verzinsung angelegt hätte, dann wäre daraus heute ein Vermögen von 295 Weltkugeln aus purem Gold geworden, so rechnet Dirk Müller bei Markus Lanz vor. Betrachten Sie dazu folgenden Video-Mitschnitt:
http://grilleau.blog.de/2010/05/28/dirk-mueller-erklaert-markus-lanz-ursache-weltwirtschaftskrise-8687727/
Dass an dieser Kapital-Akkumulationstheorie irgendetwas nicht stimmen kann, verrät schon der Blick auf die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Wo stehen die Namen der großen Industriellen, die Anfang des 20 Jahrhunderts die amerikanische Wirtschaft dominierten? Weder die Carnegies, die Rockefellers, noch die Goulds oder Morgans tauchen auf er Liste der reichsten Menschen noch auf. Warum ist das so? Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst wichtig zu verstehen wie der Zins eigentlich entsteht? Ich zitiere hierzu aus meiner Arbeit "Schumpeters Wirtschaftsmodell". Versuchen Sie bitte der Argumentation zu folgen. Dieses Zinsverständnis ist elementar wichtig zum Verständnis des kapitalistisches Prozesses und des Joseph-Pfennig-Problems.
Der Ursprung des Zinses
...leitet sich auch der Zins als notwendiges "Element des wirtschaftlichen Prozesses" ab. Der Zins entsteht in Prosperitätsphasen gleichauf mit den Produktivitätsverbesserungen des gesamtwirtschaftlichen Produktionsapparates und tendiert in rezessiven Phasen wieder zu verschwinden, wenn die Innovationstätigkeit zum Erlahmen kommt und alte Strukturen aus dem Wirtschaftssystem verschwinden.
"Zins ist ein Agio auf vorhandene gegenüber zukünftigen Zahlungsmitteln oder … Zins ist der Preis, den ein Darlehensnehmer für die Erlaubnis einer sozialen Gesellschaft zahlt, die es ihm gestattet, Waren und Leistungen zu erwerben, ohne vorher die Bedingungen erfüllt zu haben,…, d.h. ohne vorher andere Waren und Leistungen zum volkswirtschaftlichen Kreislauf beigetragen zu haben."
Der Eckpfeiler des Zinses oder anders ausgedrückt, die wirklich ausschlaggebende Ursache, dass sich ein positives Agio auf vorhandene gegenüber zukünftigen Zahlungsmitteln bildet, ist der Unternehmergewinn, der im kapitalistischen System für die erfolgreiche Durchführung einer Innovation bezahlt wird. Unternehmen sind nur bereit einen positiven Zins zu zahlen, wenn der aufgenommene Kredit so investiert werden kann, dass sich in Zukunft ein höherer Betrag als die ursprüngliche Investitionssumme verdienen lässt.
In einer stationären Wirtschaft, die sich im allgemeinen Gleichgewicht befindet und die aus Routineunternehmern besteht, deren einzige Aufgabe es ist, den Produktionsapparat zu erneuern, haben die Wirtschaftssubjekte keinen Grund anzunehmen, dass kaufkraftrelevante Veränderungen eintreten. Es besteht keine schlüssige Notwendigkeit eines positiven Zinssatzes für den Produktions- und Verteilungsprozess der Güter. Schumpeter schlussfolgert, dass "der reine Zins die Tendenz hat zu verschwinden, wenn sich das System dem vollkommenen Gleichgewicht nähert."
Damit verteidigt Schumpeter 27 Jahre nach dem Erscheinen der "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" seine Zinstheorie, die schon damals für heftige Diskussionen mit "Eugen Böhm von Bawerk" geführt hat, dessen Zinsverständnis als etablierte Lehrmeinung galt. Von Bawerk nannte in seinem Werk "Kapital und Kapitalzins" drei maßgebliche Gründe für die Existenz des Zinses.
1. die Verschiedenheit der Bedarfsdeckung zwischen Gegenwart und Zukunft.
2. die perspektivische Unterschätzung künftiger Bedürfnisse.
3. die technische Überlegenheit der gegenwärtigen Güter, die aus der Mehrergie-bigkeit zeitraubender Produktionsumwege entspringt.
Schumpeter lehnte die Vorstellung ab, dass die Zeitpräferenzen von Konsumenten ausreichen, um die Entstehung eines positiven Zinssatzes zu begründen. Er stellt fest, dass man unter Kapitalzins das "dauerhafte Reineinkommen" versteht, das der Kapitalistenklasse zufließt. Aber was ist die Rechtfertigung für diese Einkommensquelle? Wenn das Kapital in einer Firma gebunden ist, die nur Routineaufgaben durchführt, dann wird diese dem Konkurrenzdruck nicht lange standhalten und es wird dauerhaft keine positiven Zahlungsüberschüsse geben, die an die Kapitalisten ausgeschüttet werden können . Die einzige Möglichkeit dem "Sturm der schöpferischen Zerstörung" zu entkommen, sind Produktivitätsverbesserungen, sprich innovative Unternehmertätigkeit. Routineaufgaben werfen langfristig im Kapitalismus keine Gewinne ab und ohne Gewinne verschwinden die Kapitaleinkommen der Eigentümer und damit der Zins. Zins tendiert ohne innovative Tätigkeit zu verschwinden .
Während Schumpeter 1912 noch die Meinung vertrat, dass ohne Entwicklung ein Nullzins vorherrschen würde, lockert er diese Annahme 1939 auf und räumt ein, dass es andere Ursachen für die Entstehung eines positiven Zinses geben kann wie zum Beispiel Staatsschulden, was aber nichts daran ändert, dass die Innovation allein ausreicht, "um den Zins beim Fehlen jeder anderen Ursache zu erzeugen". Die große Errungen-schaft von Schumpeters Zinstheorie, die später noch näher diskutiert wird, ist eine soziologische Schlussfolgerung. Die Kapitalistenklasse sollte kein Einkommen durch Untätigkeit erzielen. Sie muss unternehmerisch tätig werden oder Unternehmungen finanzieren, um in den Genuss eines Zinseinkommens zu gelangen. Das eröffnet eine ganz neue Perspektive auf die Kosten-und Nutzenrechnung von Staatsschulden.
Zins entsteht mit dem Unternehmergewinn. Der Unternehmergewinn ist im Kapitalismus begrenzt
Eine unternehmerische Handlung liegt dann vor, wenn eine neue Innovation in den Wirtschaftskreislauf eingeführt wird. Die Belohnung für die Einführung einer Innovation ist im kapitalistischen System der Gewinn. Der Unternehmergewinn ist zeitlich begrenzt. Im Prozess des Wettbewerbs und der Imitationen seitens der Konkurrenz wird der Gewinn schnell wieder verschwinden. Schumpeter spricht vom "selbstmörderischen Reiz der Gewinne".
Der Aktienkurs von Microsoft ist ideal geeignet um nachzuvollziehen wie die innovative Unternehmertätigkeit mit Profiten belohnt wurde. In den 1990er Jahren ging es steil nach oben. Nun befindet sich Microsoft mittendrin im "Sturm der schöpferischen Zerstörung". Innovative Konkurrenzunternehmen versuchen Microsoft die Monopolrenditen streitig zu machen. Die Umsatzrendite von Microsoft gerät zunehmend unter Druck. Der Aktienkurs sinkt....
Zurück zum Joseph-Pfennig
Es ist wichtig sich klarzumachen, dass der Zins keine universelle Gesetzmäßigkeit darstellt, auf die man sich berufen kann. Zins entsteht gesamtwirtschaftlich nur durch innovative Unternehmertätigkeit. Ruht sich die Kapitalistenklasse auf ihrem Kapitalvermögen aus, ohne unternehmerisch zu handeln, tendiert der Zins zu verschwinden.
Das Beispiel des Joseph-Pfennig ist nur ein hypothetisches Gedankenspiel, das in Wirklichkeit nicht annähernd so stattfinden kann. Jeder milliardenschwere Anleger muss um jeden Prozentpunkt Rendite kämpfen und je höher das Vermögen ist, desto schwieriger wird es im Kapitalismus dieses Kapital im Prozess des Wettbewerbes zu verteidigen. Davon kann selbst Warren Buffett ein Lied singen. Die Rendite von Berkshire Hathaway gleicht sich immer mehr der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung an. Das Vermögen ist zu groß geworden, um es allein in innovative Unternehmungen zu investieren. Die Rendite im Bestandsgeschäft in etablierten Wirtschaftssektoren unterliegt dem kapitalistischen Wettbewerbsdruck...
Wir sehen, es steckt kein Fehler im System. Das Problem der Staatsschuld muss jedoch etwas differenzierter betrachtet werden. Dazu vielleicht schon in dieser Woche mehr....
Karl Marx hätte sich seine mehreren hundert Seiten lange Abhandlungen über die "Akkumulation von Kapital" wohl sparen können, denn eine Geschichte scheint die Menschen immer wieder davon zu überzeugen, dass unser Geldsystem dem Untergang geweiht ist. Die Geschichte über den Joseph-Pfennig. Wenn Josoph für seinen Sohn Jesus vor 2000 Jahren einen Euro-Cent zu 5% Verzinsung angelegt hätte, dann wäre daraus heute ein Vermögen von 295 Weltkugeln aus purem Gold geworden, so rechnet Dirk Müller bei Markus Lanz vor. Betrachten Sie dazu folgenden Video-Mitschnitt:
http://grilleau.blog.de/2010/05/28/dirk-mueller-erklaert-markus-lanz-ursache-weltwirtschaftskrise-8687727/
Dass an dieser Kapital-Akkumulationstheorie irgendetwas nicht stimmen kann, verrät schon der Blick auf die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Wo stehen die Namen der großen Industriellen, die Anfang des 20 Jahrhunderts die amerikanische Wirtschaft dominierten? Weder die Carnegies, die Rockefellers, noch die Goulds oder Morgans tauchen auf er Liste der reichsten Menschen noch auf. Warum ist das so? Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst wichtig zu verstehen wie der Zins eigentlich entsteht? Ich zitiere hierzu aus meiner Arbeit "Schumpeters Wirtschaftsmodell". Versuchen Sie bitte der Argumentation zu folgen. Dieses Zinsverständnis ist elementar wichtig zum Verständnis des kapitalistisches Prozesses und des Joseph-Pfennig-Problems.
Der Ursprung des Zinses
...leitet sich auch der Zins als notwendiges "Element des wirtschaftlichen Prozesses" ab. Der Zins entsteht in Prosperitätsphasen gleichauf mit den Produktivitätsverbesserungen des gesamtwirtschaftlichen Produktionsapparates und tendiert in rezessiven Phasen wieder zu verschwinden, wenn die Innovationstätigkeit zum Erlahmen kommt und alte Strukturen aus dem Wirtschaftssystem verschwinden.
"Zins ist ein Agio auf vorhandene gegenüber zukünftigen Zahlungsmitteln oder … Zins ist der Preis, den ein Darlehensnehmer für die Erlaubnis einer sozialen Gesellschaft zahlt, die es ihm gestattet, Waren und Leistungen zu erwerben, ohne vorher die Bedingungen erfüllt zu haben,…, d.h. ohne vorher andere Waren und Leistungen zum volkswirtschaftlichen Kreislauf beigetragen zu haben."
Der Eckpfeiler des Zinses oder anders ausgedrückt, die wirklich ausschlaggebende Ursache, dass sich ein positives Agio auf vorhandene gegenüber zukünftigen Zahlungsmitteln bildet, ist der Unternehmergewinn, der im kapitalistischen System für die erfolgreiche Durchführung einer Innovation bezahlt wird. Unternehmen sind nur bereit einen positiven Zins zu zahlen, wenn der aufgenommene Kredit so investiert werden kann, dass sich in Zukunft ein höherer Betrag als die ursprüngliche Investitionssumme verdienen lässt.
In einer stationären Wirtschaft, die sich im allgemeinen Gleichgewicht befindet und die aus Routineunternehmern besteht, deren einzige Aufgabe es ist, den Produktionsapparat zu erneuern, haben die Wirtschaftssubjekte keinen Grund anzunehmen, dass kaufkraftrelevante Veränderungen eintreten. Es besteht keine schlüssige Notwendigkeit eines positiven Zinssatzes für den Produktions- und Verteilungsprozess der Güter. Schumpeter schlussfolgert, dass "der reine Zins die Tendenz hat zu verschwinden, wenn sich das System dem vollkommenen Gleichgewicht nähert."
Damit verteidigt Schumpeter 27 Jahre nach dem Erscheinen der "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" seine Zinstheorie, die schon damals für heftige Diskussionen mit "Eugen Böhm von Bawerk" geführt hat, dessen Zinsverständnis als etablierte Lehrmeinung galt. Von Bawerk nannte in seinem Werk "Kapital und Kapitalzins" drei maßgebliche Gründe für die Existenz des Zinses.
1. die Verschiedenheit der Bedarfsdeckung zwischen Gegenwart und Zukunft.
2. die perspektivische Unterschätzung künftiger Bedürfnisse.
3. die technische Überlegenheit der gegenwärtigen Güter, die aus der Mehrergie-bigkeit zeitraubender Produktionsumwege entspringt.
Schumpeter lehnte die Vorstellung ab, dass die Zeitpräferenzen von Konsumenten ausreichen, um die Entstehung eines positiven Zinssatzes zu begründen. Er stellt fest, dass man unter Kapitalzins das "dauerhafte Reineinkommen" versteht, das der Kapitalistenklasse zufließt. Aber was ist die Rechtfertigung für diese Einkommensquelle? Wenn das Kapital in einer Firma gebunden ist, die nur Routineaufgaben durchführt, dann wird diese dem Konkurrenzdruck nicht lange standhalten und es wird dauerhaft keine positiven Zahlungsüberschüsse geben, die an die Kapitalisten ausgeschüttet werden können . Die einzige Möglichkeit dem "Sturm der schöpferischen Zerstörung" zu entkommen, sind Produktivitätsverbesserungen, sprich innovative Unternehmertätigkeit. Routineaufgaben werfen langfristig im Kapitalismus keine Gewinne ab und ohne Gewinne verschwinden die Kapitaleinkommen der Eigentümer und damit der Zins. Zins tendiert ohne innovative Tätigkeit zu verschwinden .
Während Schumpeter 1912 noch die Meinung vertrat, dass ohne Entwicklung ein Nullzins vorherrschen würde, lockert er diese Annahme 1939 auf und räumt ein, dass es andere Ursachen für die Entstehung eines positiven Zinses geben kann wie zum Beispiel Staatsschulden, was aber nichts daran ändert, dass die Innovation allein ausreicht, "um den Zins beim Fehlen jeder anderen Ursache zu erzeugen". Die große Errungen-schaft von Schumpeters Zinstheorie, die später noch näher diskutiert wird, ist eine soziologische Schlussfolgerung. Die Kapitalistenklasse sollte kein Einkommen durch Untätigkeit erzielen. Sie muss unternehmerisch tätig werden oder Unternehmungen finanzieren, um in den Genuss eines Zinseinkommens zu gelangen. Das eröffnet eine ganz neue Perspektive auf die Kosten-und Nutzenrechnung von Staatsschulden.
Zins entsteht mit dem Unternehmergewinn. Der Unternehmergewinn ist im Kapitalismus begrenzt
Eine unternehmerische Handlung liegt dann vor, wenn eine neue Innovation in den Wirtschaftskreislauf eingeführt wird. Die Belohnung für die Einführung einer Innovation ist im kapitalistischen System der Gewinn. Der Unternehmergewinn ist zeitlich begrenzt. Im Prozess des Wettbewerbs und der Imitationen seitens der Konkurrenz wird der Gewinn schnell wieder verschwinden. Schumpeter spricht vom "selbstmörderischen Reiz der Gewinne".
Der Aktienkurs von Microsoft ist ideal geeignet um nachzuvollziehen wie die innovative Unternehmertätigkeit mit Profiten belohnt wurde. In den 1990er Jahren ging es steil nach oben. Nun befindet sich Microsoft mittendrin im "Sturm der schöpferischen Zerstörung". Innovative Konkurrenzunternehmen versuchen Microsoft die Monopolrenditen streitig zu machen. Die Umsatzrendite von Microsoft gerät zunehmend unter Druck. Der Aktienkurs sinkt....
Zurück zum Joseph-Pfennig
Es ist wichtig sich klarzumachen, dass der Zins keine universelle Gesetzmäßigkeit darstellt, auf die man sich berufen kann. Zins entsteht gesamtwirtschaftlich nur durch innovative Unternehmertätigkeit. Ruht sich die Kapitalistenklasse auf ihrem Kapitalvermögen aus, ohne unternehmerisch zu handeln, tendiert der Zins zu verschwinden.
Das Beispiel des Joseph-Pfennig ist nur ein hypothetisches Gedankenspiel, das in Wirklichkeit nicht annähernd so stattfinden kann. Jeder milliardenschwere Anleger muss um jeden Prozentpunkt Rendite kämpfen und je höher das Vermögen ist, desto schwieriger wird es im Kapitalismus dieses Kapital im Prozess des Wettbewerbes zu verteidigen. Davon kann selbst Warren Buffett ein Lied singen. Die Rendite von Berkshire Hathaway gleicht sich immer mehr der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung an. Das Vermögen ist zu groß geworden, um es allein in innovative Unternehmungen zu investieren. Die Rendite im Bestandsgeschäft in etablierten Wirtschaftssektoren unterliegt dem kapitalistischen Wettbewerbsdruck...
Wir sehen, es steckt kein Fehler im System. Das Problem der Staatsschuld muss jedoch etwas differenzierter betrachtet werden. Dazu vielleicht schon in dieser Woche mehr....
- Nächster Beitrag:
DAX bricht ein: Krugman warnt vor dritter Depression - Voriger Beitrag:
Im Angesicht des ersten Juglarzyklus des neuen Kondratieffs!
bewerten | 13 Bewertungen |