Eckert & Ziegler: Strahlentechnikspezialist wird zum Komplettanbieter im Bereich der medizinischen Strahlentechnologie

Die Berliner Eckert & Ziegler AG (WKN: 565970) ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Konzentration auf Strahlen- und Medizintechnik. Kernpunkt des Geschäfts ist die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von schwach radioaktiven Strahlenquellen und isotopentechnischen Komponenten für medizinische, messtechnische, industrielle und wissenschaftliche Bereiche. Seit einigen Jahren bietet Eckert & Ziegler in dem Segment "Umweltdienste" auch Serviceleistungen zur Rücknahme nicht mehr verwendeter Strahlenquellen an. Mit der Übernahme des Braunschweiger Isotopenspezialisten Nuclitec GmbH 2009 wurde dieser Geschäftsbereich zusätzlich gestärkt. Damit handelt es sich bei dem Strahlentechnikspezialisten um eines der wenigen Unternehmen, das die Erlaubnis hat, strahlende Abfälle in sog. Konrad-Containern zu entsorgen. Das operative Geschäft der Eckert & Ziegler AG teilt sich in die vier Segmente: Strahlentherapie, Isotope Products, Radiopharma und Umweltdienste. Die SDAX- und TecDAX-Gesellschaft wird aktuell mit rund 960,6 Mio. Euro an der Börse bewertet.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 konnte Eckert & Ziegler den Konzernumsatz um 25 % von 131 auf 164 Mio. Euro steigern. Das EBITDA gab um 5 % von 47,5 auf 45,3 Mio. Euro nach. Beim EBIT ging es um 6 % von 40,3 auf 37,9 Mio. Euro abwärts. Der Periodenüberschuss verringerte sich um 20 % von 29,3 auf 23,3 Mio. Euro.

Die Aktie von Eckert & Ziegler zählt für DER AKTIONÄR zu den "Powerzwergen" im deutschen Nebenwertesegment. Der Strahlentechnikspezialist überzeuge mit einer starken Position in einem Nischenmarkt. Anlegern verlange der Titel allerdings auch Nervenstärke ab, weil die Schwankungen der Aktie teils heftig ausgefallen seien in den letzten Jahren. Nach einem Kursrutsch von über 70 % in diesem Jahr bestehe jetzt die Aussicht auf eine Stabilisierung und neuem Rally-Versuch im Jahr 2023. Mit der Fokussierung auf die Herstellung radioaktiver Komponenten für Anwendungen in der Onkologie sowie der nuklearmedizinischen Diagnostik adressiere Eckert & Ziegler einen Milliardenmarkt. Das Interesse von Pharmakonzernen wie Novartis oder Bayer dürfe entsprechend groß sein. Eckert & Ziegler sei einer der ganz wenigen Anbieter des Grundmaterials und Zusatzprodukten für diesen Milliardenmarkt. Mit weiteren Dienstleistungen werde der SDAX-Konzern bald ein Komplettanbieter in diesem Wachstumsbereich der Medizin. Der Analyst Alexander Galitsa von Hauck & Aufhäuser sehe den fairen Wert für den Titel bei 120 Euro. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 90 Euro zum Kauf und sieht damit immerhin auch 94 % Kurspotenzial.

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Eckert & Ziegler arbeitet nach einem heftigen Kurseinbruch an der Bodenbildung. Solange die Aktie nicht wieder unter 40 Euro zurückfallen sollte, besteht die Aussicht auf eine neue Aufwärtsbewegung in den kommenden Quartalen.

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