Dr. Hönle: Nebenwert hat nach Einmalbelastungen wieder neue Wachstumschancen

Die Produkte der in Gräfelfing bei München beheimateten Dr. Hönle AG (WKN: 515710) sind weltweit gefragt. Das Technologieunternehmen ist einer der international führenden Anbieter im Bereich der UV-Technologie. Zum Einsatz kommen die Systeme in der Farb- und Lacktrocknung sowie bei der Härtung von Kleb- und Kunststoffen. Weitere bedeutende Einsatzgebiete sind die Oberflächenentkeimung und die Sonnenlichtsimulation. Außerdem beschäftigt sich das Unternehmen mit Entwicklung und Vertrieb industrieller Klebstoffe und Vergussmassen. Auch die Herstellung von UV-Strahlern für die Wasserentkeimung sowie die Produktion von Rohren und Halbfabrikaten aus Quarzglas gehören zum Angebotsspektrum der Unternehmensgruppe. Mit 50 Standorten in mehr als 20 Ländern ist das Unternehmen weltweit präsent. Derzeit wird die Aktiengesellschaft mit rund 119 Mio. Euro an der Börse bewertet.

In den ersten neun Monaten des Fiskaljahres 2022 konnte Dr. Hönle den Konzernumsatz um 12 % von 84,9 auf 95,1 Mio. Euro steigern. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) legte nur geringfügig um 0,7 % von 7,16 auf 7,21 Mio. Euro zu. Das Vorsteuerergebnis gab um 4 % von 6,4 auf 6,14 Mio. Euro nach. Das Periodenergebnis sank um 2,3 % von 4,85 auf 4,74 Mio. Euro.

Dr. Hönle habe nach Schwierigkeiten in den zurückliegenden Quartalen laut DER AKTIONÄR nun die erforderlichen Maßnahmen für eine operative Trendwende eingeleitet. Eine verlustbringende Tochtergesellschaft sei kürzlich stillgelegt worden. Die anfallenden Wertberichtigungen hätten noch einmal das Ergebnis belastet. Das habe Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2021/2022. Für das Gesamtjahr gehe Dr. Hönle von einem Umsatz in Höhe von 127 Mio. Euro auf (Vorjahr: 115 Mio. Euro). Das EBIT werde deutlich unter der ursprünglichen Jahresprognose von 9 bis 11 Mio. Euro liegen und wohl einem Minus von 11 Mio. Euro entsprechen. Wenn diese Einmalbelastungen aber berücksichtigt seien, dürfe sich in den kommenden Jahren eine Verbesserung beim EBIT von 3 bis 4 Mio. Euro bemerkbar machen. Für das im Oktober begonnene Fiskaljahr 2022/2023 könne dann bei einem Umsatz von 119 Mio. Euro ein EBIT von rund 14 Mio. Euro realisiert werden. Ein Jahr später dürfe das 2023er-EPS von 1,45 auf 2,10 Euro verbessert werden. Dr. Hönle habe zudem Investitionen für den nächsten Wachstumsschub getätigt und müsse diese nun auch gewinnbringend nutzen. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 39 Euro zum Kauf (98 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Dr. Hönle hat einen brutalen Abwärtstrend ausgebildet. Doch aktuell läuft ein Versuch der Trendumkehr. Über 20 Euro könnte man versuchen, mit einem engen Stopp, auf eine weitere Erholung zu spekulieren.

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