AT&S: Leiterplattenhersteller mit lächerlichem 2023er-KGV von 5,4 bewertet

Die in Österreich ansässige AT&S Austria Technologie & Systemtechnik (WKN: 922230) ist einer der führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S hat alle nur denkbaren Varianten im Angebot – einseitige, doppelseitige, durchkontaktierte, mehrlagige, High Density Interconnection, lasergebohrte Leiterplatten, IMS (Insulated Metallic Substrate), flexible, starrflexible, semiflexible und auch Multilayer-Leitplatten und deckt damit die Nachfrage aus allen High-Tech-Bereichen ab: mobile Endgeräte, Industrieelektronik, Automotive sowie Medizin- und Gesundheitstechnik. Neben den Standorten Loeben und Fehring in Österreich verfügt der Konzern noch über vier weitere Produktionsstandorte in China (2), Indien und Korea. Die Börsenkapitalisierung der Gesellschaft beträgt aktuell rund 1,3 Mrd. Euro.

Im 1. Halbjahr des Fiskaljahres 2022/2023 konnte AT&S den Konzernumsatz um 53,4 % von 697,6 Mio. auf 1,07 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte EBITDA legte um mehr als 100 % von 140,1 auf 335,1 Mio. Euro zu. Die Umsatzmarge betrug 31,3 % gegenüber 20,1 % im Vorjahr. Das bereinigte EBIT schoss von 46,3 auf 202,1 Mio. Euro nach oben. Die bereinigte EBIT-Marge betrug 18,9 % gegenüber 6,6 % im Vorjahr.

Die sich schon im Halbjahresbericht abzeichnende Gewinndynamik bei AT&S dürfe sich laut BÖRSE ONLINE auch in den kommenden Jahren verstetigen. Der Leiterplattenspezialist dürfe seine Ergebniskennziffern in den nächsten Geschäftsjahren vervielfachen und bis 2026 jährlich um mehr als 50 % wachsen. Dennoch werde der Titel derzeit zum Schnäppchenpreis gehandelt. Bis 2026 dürfe der Gewinn je Aktie auf mehr als 13 Euro zulegen, nach einem EPS von 2,39 Euro im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021/22. Bereits für das laufende Fiskaljahr 2022/23 könne ein Gewinn von 6 Euro je Aktie realisiert werden. AT&S adressiere als weltweit führender Hersteller hochwertiger Leiterplatten und IC-Substraten zukunftsträchtige Technologiebranchen (Medizintechnik, Smartphones, Automobil). Auch wenn die Halbleiterbranche als zyklisch gelte, liefere AT&S Schlüsseltechnologien, bei denen selbst in Krisenzeiten eine hohe Nachfrage bestehe und kam Margendruck aufkomme. Entsprechend optimistisch blicke das Management auf die Entwicklung in den kommenden Jahren, trotz aktuell herausfordernder Weltwirtschafts- und Gesundheitslage. Mit Zukunftstrends rund um Digitalisierung und Elektrifizierung werde man bis 2025/26 den Umsatz auf rund 3,5 Mrd. Euro steigern und wolle eine Marge zwischen 27 und 32 % realisieren. Dennoch werde der Titel mit einem 2023er-KGV von 5,4 äußerst günstige bewertet, zumal es auch eine Dividendenrendite von über 3 % gebe. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 50 Euro zum Kauf (46 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von AT&S hat nach einer steilen Rally in den Jahren 2020 bis Sommer 2022 an die wichtige Horizontalunterstützung bei 30 Euro korrigiert. Diese Marke gilt es im Blick zu behalten. Ein Rutsch darunter würde für weiteres Abgabepotenzial sprechen.

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