Villeroy & Boch: Traditionsunternehmen will trotz Gegenwind neue Rekorde schreiben

Mit einer 273-jährigen Geschichte hat sich der Keramikproduzent Villeroy & Boch (WKN: 765723) als eine der ganz großen Marken in Deutschland längst einen Namen gemacht und sich auch international zu einer Lifestyle-Marke entwickelt. Als Spezialist für hochpreisige Keramikprodukte für Bad, Küche und Geschirr ist die Villeroy & Boch AG heutzutage in 125 Ländern weltweit aktiv und verfügt 8 Produktionsstätten in Europa und Thailand. Die Gesellschaft mit dem Hauptsitz im saarländischen Mettlach wird aktuell mit rund 210 Mio. Euro kapitalisiert.

In den ersten neun Monaten 2022 konnte Villeroy & Boch den Konzernumsatz um 6,4 % von 684,5 auf 728,3 Mio. Euro steigern. Das EBIT legte um 9,7 % von 58,6 auf 64,3 Mio. Euro. Beim Vorsteuerergebnis (EBT) ging es um 13,2 % von 55,9 auf 63,3 Mio. Euro aufwärts. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 13,3 % von 39,1 auf 44,3 Mio. Euro.

Villeroy & Boch gehe laut BÖRSE ONLINE auch in diesen turbulenten Zeiten davon aus, die Rekorde des Vorjahres noch einmal übertreffen zu können. Mit den Zahlen für das 3. Quartal habe der Keramikhersteller sowohl Umsatz- als auch Ergebnisziele bestätigt. Der Aktie habe diese Meldung zu einer ordentlichen Gegenbewegung verholfen, nachdem der Titel vom Hoch bei 25 Euro im Februar bis zum Tief im September über 50 % Kursverlust hinnehmen musste. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 habe Villeroy & Boch mit 93 Mio. Euro den höchsten Gewinn vor Zinsen und Steuern seit dem Börsengang 1990 realisiert und einen Umsatz von 945 Mio. Euro erlösen können. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte das Traditionsunternehmen ein Plus beim EBIT zwischen 5 und 10 %. Der Umsatz solle sich um 5 bis 6 % erhöhen. Einziges Manko dieser Prognose: Villeroy & Boch gehe dabei davon aus, dass die Gasversorgung und der Zugang zu benötigten Rohstoffen nicht stark beeinträchtigt werde. Sonst könne sich der Gegenwind, der bereits im 3. Quartal zu spüren gewesen sei, noch verstärken. An der "gebremsten" Umsatzentwicklung zwischen Juli und September lasse sich die einsetzende Konsumzurückhaltung erkennen. Noch gelinge es dem Konzern aber, eine positive Umsatzentwicklung zu realisieren. Der Auftragsbestand habe zuletzt über dem Vorjahresniveau gelegen und dürfe für Stabilität sorgen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei 6,5 für 2023. Mit einer Dividendenrendite von 5,8 % wisse der Nebenwert ebenfalls zu gefallen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 28 Euro zum Kauf (66 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Villeroy & Boch konnte sich zuletzt dynamisch von den jüngsten Tiefstkursen bei 13,60 Euro lösen. Der Abwärtstrend des Jahres 2022 ist dennoch weiterhin intakt.

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