Deutz: Motorenbauers trotzt der Konjunkturflaute mit Kostensenkungsprogramm

Der Name Deutz steht in der Fahrzeugindustrie für Motoren. Seit der Gründung im Jahr 1864 dreht sich bei dem Unternehmen aus Köln alles um Verbrennungsmotoren. Anspruch des heutigen Konzerns ist es, die "erfolgreichsten Motorensysteme der Welt" anzubieten. Als ausgesprochener Spezialist für Dieselmotoren bedient Deutz (WKN: 630500) viele Kundenwünsche in zahlreichen Branchen. Deutz-Motoren bewegen Traktoren und andere landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, Lkws und Baumaschinen. Sie kommen zum Einsatz bei Bahnantrieben und Aggregaten der Stromerzeugung sowie in Bohrmaschinen unter Tage. Die SDAX-Gesellschaft weist aktuell eine Marktkapitalisierung von 419 Mio. Euro auf.

Im 1. Halbjahr 2022 verzeichnete Deutz einen Anstieg des Auftragseingangs um 4,7 % von 1,03 auf 1,08 Mrd. Euro. Der Konzernumsatz legte um 20,8 % von 770,2 auf 930,4 Mio. Euro zu. Das EBIT sprang um 120,5 % von 16,1 auf 35,5 Mio. Euro nach oben. Die Umsatzrendite betrug 3,8 % gegenüber 2,1 % im Vorjahr. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 110,5 % von 13,3 auf 28,0 Mio. Euro.

Der Motorenbauer Deutz leide laut DER AKTIONÄR unter Lieferschwierigkeiten bei Vorprodukten und einzelnen Komponenten. Auch die Kosteninflation setze den SDAX-Konzern unter Druck. Doch mit dem Kostensenkungsprogramm "Transform for Growth" halte das Unternehmen dagegen. Preiserhöhungen könne Deutz wider Erwarten einfacher bei den Kunden durchsetzen als gedacht. Margensteigernd dürfe sich auch die Verringerung der Abhängigkeit von einzelnen Kunden und eine Senkung der Vielzahl an kundenspezifischen Motoren auswirken. Von der anziehenden Nachfrage durch die Bau- und Landmaschinenbranche hingegen könne Deutz derzeit profitieren. Auch im Bereich von Nutz-, Schienen- und Spezialfahrzeugen laufe das Geschäft derzeit gut. Mit einem Auftragsbestand von 769 Mio. Euro Ende Juni verfüge der Maschinenbauer über ein stabiles Fundament, um die Jahresprognosen zu erreichen. Erwartet werde ein Umsatz für 2022 zwischen 1,70 und 1,85 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,62 Mrd. Euro) sowie eine EBIT-Rendite vor Sondereffekten im Bereich von 3,5 bis 5,5 %. Unterm Strich könne Deutz das Jahr 2022 mit einem Gewinn je Aktie von 0,40 Euro abschließen. Am 9. November werde der SDAX-Konzern die Neunmonatszahlen melden. Werde die Jahresprognose dabei bestätigt, dürfe die Aktie wieder durchstarten. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 4,75 Euro zum Kauf (36 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der Aktie von Deutz befindet sich im Abwärtstrend und notiert nicht weit entfernt vom Fünfjahrestief bei 2,80 Euro. Diese Marke sollten sich Anleger als möglichen Stopp vormerken, falls der Aktie nicht zeitnah die Trendumkehr gelingen sollte.

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