Deutsche Rohstoff: Zahl der Öl- und Gas-Projekte werde von 6 auf 16 Bohrungen steigen

Wenn deutsche Anleger nach Investmentmöglichkeiten im Rohstoffbereich suchen, werfen sie meist einen Blick auf die Kurslisten der nordamerikanischen und australischen Börsen, um die zahlreichen dort gelisteten Explorer und Produzenten zu durchleuchten. Hierzulande fällt die Auswahl einer Aktie aus dem Rohstoffsektor viel leichter. Abgesehen von K+S gibt quasi nur noch ein weiteres börsennotiertes Unternehmen aus dem Sektor. Die Deutsche Rohstoff AG (WKN: A0XYG7) sucht vorrangig in Nordamerika nach attraktiven Rohstoffvorkommen. Projekte werden in Eigenregie entwickelt und dann oft veräußert. Der Fokus liegt auf der Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten in den USA. Außerdem wird das Portfolio mit Projekten im Bereich Gold, Kupfer oder Wolfram abgerundet. Die Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 113,5 Mio. Euro kapitalisiert.

Im 1. Halbjahr 2022 konnte die Deutsche Rohstoff den Umsatz um 86 % von 38,8 auf 72,2 Mio. Euro steigern. Das EBITDA legte um 60,4 % von 39,9 auf 64,0 Mio. Euro zu. Beim EBIT ging es um 91,1 % von 22,5 auf 43,0 Mio. Euro nach oben. Das Konzernergebnis für die Periode erhöhte sich um 85,6 % von 17,5 auf 32,5 Mio. Euro.

Die Energiekrise rund um Öl- und Gas habe laut BÖRSE ONLINE die Deutsche Rohstoff AG ins Visier der Anleger gebracht. Das in Mannheim beheimatete Unternehmen habe sich auf die Erschließung von Öl- und Gasvorkommen in Nordamerika spezialisiert und könne sich über eine starke Geschäftsentwicklung freuen in diesem Umfeld. Getrieben von den hohen Öl- und Gaspreisen habe die Deutsche Rohstoff im 1. Halbjahr den Umsatz um 86 % auf 72 Mio. Euro steigern können. Der hohe operative Cashflow von 62,6 Mio. Euro habe dazu beigetragen, die Bilanz zu verbessern. Die Nettoverschuldung habe man um 30 Mio. Euro auf 54,5 Mio. Euro reduziert. Angesichts der weiter angespannten Lage an den Rohstoffmärkten dürfe die exzellente Geschäftsentwicklung auch im 2. Halbjahr anhalten, vielleicht sogar noch einmal besser ausfallen. In der Jahresprognose sei die Deutsche Rohstoff von einem durchschnittlichen Ölpreis von 92 USD und einem Wechselkurs von 1,12 USD ausgegangen und habe einen Umsatz von bis zu 150 Mio. Euro sowie einen operativen Gewinn von bis zu 130 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Inzwischen hätten sich diese Parameter deutlich verändert. Deutsche Rohstoff werde im 2. Halbjahr zudem davon profitieren, dass die Hedgingquote (der Verkauf von gefördertem Öl- und Gas per Termin zu einem festen Preis) von 68 % auf 35 % sinken werde. Aufgrund des starken Dollars und der hohen Rohstoffpreise entstehe ein enormes Gewinnpotenzial. Dazu komme, dass die Deutsche Rohstoff die Öl- und Gaskapazitäten ausweite. Die derzeit aktiven sechs Bohrungen sollen um 10 weitere ergänzten werden. Mit einem 2023er-KGV von 5,2 sei der Titel angesichts der starken Geschäftsentwicklung ein Schnäppchen. Das habe auch das Unternehmen selbst realisiert und zuletzt 127.810 eigene Aktien eingezogen und damit das Kapital herabgesetzt. Künftig verteile sich der Gewinn dadurch auf weniger Aktien. Das dürfe sich als zusätzlicher Impuls für den Aktienkurs erweisen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 40 Euro zum Kauf (75 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie der Deutschen Rohstoff hat zuletzt die starke Rally seit dem Jahresbeginn 2021 von 6 auf das Jahreshoch 2022 bei 33 Euro deutlich korrigiert. Nach dem Rücksetzer bis 20 Euro scheint der Titel nun wieder anzuspringen. Im Bereich von 26 Euro muss aber zunächst die Abwärtstrendlinie der Korrektur überwunden werden, um weiteres Aufwärtspotenzial freizusetzen.

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