stay home = drive in your own car
Dieser Aufruf erscheint auf den ersten Blick mutig. Aber er ergibt sich aus unserer Empfehlung, die uns in der Zwischenzeit allen bekannt ist: "Bleib zuhause, damit du dich nicht ansteckst resp., damit du niemanden ansteckst!". Wenn es um das Infektionsrisiko geht, ist das Reisen mit dem privaten Auto sicherer als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist dennoch schwer vorstellbar, dass sich die Behörden bald zu einer Empfehlung wie "Vermeiden Sie öffentliche Verkehrsmittel und benutzen Sie das Auto!" hinreißen lassen. Wie Timberfarm erfahren hat, zeigt eine aktuelle Studie, dass dies durchaus Gedanken sind, die Menschen derzeit beschäftigen. Anfang Mai veröffentlichte das Deutsche Institut für Verkehrsforschung eine Studie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Die Institutsleiterin Prof. Dr. Barbara Lenz fasst das Ergebnis wie folgt zusammen: "Es ist eindeutig, dass die Corona-Pandemie unser Mobilitätsverhalten grundlegend verändert. Insbesondere die öffentlichen Verkehrsmittel müssen eine Durststrecke überbrücken. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass das Auto und auch das Fahrrad als Gewinner aus der Krise hervorgehen werden." In ihrem eigenen Pkw fühlen sich Menschen deutlich wohler und sicherer als in anderen Verkehrsmitteln. "Die Nutzung von öffentlichen und alternativen Verkehrsmitteln - ob Nahverkehr, Fernverkehr, Flugzeug, ja sogar Car-Sharing - bricht ein, denn Menschen fühlen sich deutlich unwohler bei deren Nutzung, ja sogar schon bei der Vorstellung, sie zu nutzen", führt das Institut weiter aus. Es ist noch nicht ersichtlich, wie dauerhaft sich diese Entwicklung in der Zeit nach Corona fortsetzen wird. Tatsache ist jedoch, dass "überraschenderweise besonders viele junge Städter in dieser Situation das eigene Fahrzeug vermissen", sagt Lenz und fügt hinzu: "Im Kontext mit der Corona-Krise kann man durchaus von einem Revival des Privatautos sprechen."
Balsam für die Autoindustrie
Für die Automobilindustrie sind das dringend benötigte gute Nachrichten. Wie Timberfarm zu berichten weiß, bekommen Autohersteller die weltweiten Beschränkungen des öffentlichen Lebens mit voller Wucht zu spüren. Die europäischen Shutdowns machen der ganzen Branche enorm zu schaffen, in Südeuropa, wo die Beschränkungen noch einschneidender sind, ganz besonders. China ist ein wahrer Hoffnungsschimmer, insbesondere für den VW-Konzern, der dort mit einem Marktanteil von über 20 Prozent unangefochtener Marktführer ist. In der Volksrepublik erreichte die Corona-Krise ihren Höhepunkt bereits im Februar und die wirtschaftliche Erholung setzte im Vergleich zu allen anderen Märkten deutlich früher ein. Mit über 300.000 verkauften Fahrzeugen in China im April liegt VW sogar ein Prozent über dem Vorjahresabsatz. Daher wächst der Optimismus in Wolfsburg, dass zumindest in China der Abschwung im Februar und März im Laufe des Jahres wieder ausgeglichen werden kann. Insbesondere vor dem Hintergrund des Gesamteinbruchs, der eine erfolgreiche Aufholjagd für ein akzeptables Automobil-Gesamtergebnis 2020 fast unmöglich erscheinen lässt, haben die neuesten Absatzzahlen aus China eine starke Signalwirkung. Nach Meinung von Timberfarm zeigen Sie, dass die wirtschaftliche Durststrecke nicht nur endlich ist, sondern auch viel schneller als erwartet zurückkehren kann.