Viscom AG: Umsatz und Ergebnis durch Auswirkungen der COVID-19-Pandemie belastet
Der durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ausgelöste Nachfrageeinbruch, zunächst vor allem in der Region Asien, traf dabei auf bereits schwächere Absatzmärkte, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie. Zu Jahresbeginn mussten zunächst nur in China einschneidende Maßnahmen zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus ergriffen werden. Dazu gehörte neben Ausgangssperren, auch die Einstellung der Produktionstätigkeiten. Dies führte allgemein zu einem drastischen Einbruch der Nachfrage. Seit Mitte März führten die steigenden Infektionszahlen in Europa und den USA ebenfalls zur teilweisen oder vollständigen Schließung von Produktionsstätten in diesen Gebieten. Somit waren alle Regionen von der COVID-19-Pandemie erfasst. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren auch für den Viscom-Konzern spürbar. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Unternehmens wurden stark eingeschränkt. Infolge der globalen Pandemie-Bekämpfung wurden die Lieferketten gestört und Aufträge brachen weg. Insgesamt konnten Umsatzerlöse in Höhe von 15.616 T? erreicht werden. Diese lagen damit um 20,8 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (Vj: 19.715 T?). Die aktuelle Konjunkturlage und die damit einhergehende Investitionszurückhaltung der Viscom-Kunden spiegeln sich belastend im Auftragseingang in Höhe von 15.928 T? (Vj.: 19.844 T?) wider. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lag in den ersten drei Monaten des aktuellen Geschäftsjahres mit -2.464 T? unter dem Wert der korrespondierenden Vorjahresperiode (Vj.: 348 T?). Wesentlicher Grund für die Abweichung zum Vorjahr war die gesunkene Gesamtleistung. Gegenläufig hierzu verringerte sich der Materialaufwand um 2.573 T? auf 7.613 T? (Vj.: 10.186 T?). Ergebnisentlastend wirkten sich neben den leicht gesunkenen Personalaufwendungen insbesondere die um 473 T? gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Mit rund 75 % der Umsätze war Europa weiterhin die mit Abstand stärkste Region des Viscom-Konzerns und erzielte in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2020 einen Umsatz von 11.783 T? (Vj.: 13.795 T?) und lag damit mit 14,6 % unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz im Heimatmarkt Deutschland betrug 6.880 T? (Vj.: 8.907 T?). Das Segmentergebnis in der Region Europa betrug -2.180 T? (Vj.: 494 T?) und entspricht einer Marge von -18,5 % (Vj.: 3,6 %). Die Region Amerika startete zunächst mit vielen Aktivitäten in das Jahr 2020, u.a. die Messe IPC Apex Expo konnte mit einer guten Anzahl von Besuchern und potenziellen Kunden sehr erfolgreich durchgeführt werden. Die Ausbreitung des Corona-Virus führte zu Investitionszurückhaltungen bei einigen Kunden, vor allem aus der Automobilzulieferindustrie. Andere Branchen führten dagegen ihre Investitionen noch mit aller Kraft weiter voran, vor allem aus dem Bereich Forschung. Das Interesse an Inspektionssystemen ist auch in Zeiten von "Corona" in allen Branchen und Regionen Nordamerikas ungebrochen. Mehrere Kunden in Nordamerika nutzen die Zeit, um aufzuholen und zu recherchieren, damit sie bereit sind, wenn die Dinge wieder zu gewohnter Normalität zurückkehren. Der Segmentumsatz in der Region erhöhte sich um rund 17 % von 2.475 T? auf 2.898 T?. Das Segmentergebnis betrug 191 T? (Vj.: 83 T?), welches einer Marge von 6,6 % (Vj.: 3,4 %) entspricht. Mit einem im Januar gelegenem und somit frühem chinesischen Neujahrsfest und einem nahtlos in dieses Fest fallenden COVID-19-Lockdown ist in China der Bedarf für die Produkte der Viscom-Kunden - hier insbesondere die Nachfrage nach Automobilen - eingebrochen. Dies spiegelt sich sowohl in den Umsatzerlösen als auch im Ergebnis der Region Asien wider. Die Umsatzerlöse in der Region Asien lagen bei 935 T? (Vj.: 3.445 T?) und das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit bei -335 T? (Vj.: -194 T?). Dies entspricht einer EBIT-Marge von -35,8 % (Vj.: -5,6 %). Als positives Signal wird gewertet, dass etwa seit Anfang März in bestimmten Sektoren die Produktion wieder angelaufen ist. Im zweiten Quartal wird erwartet, dass sich dieses positive Signal verstärkt und gemeinsam mit den eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduktion eine Verbesserung eintritt. Am Standort Hannover wurde in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat Kurzarbeit, unter Abwägung der benötigten Kapazitäten zur Bearbeitung von Aufträgen, vereinbart. Durch den Verzicht auf Teile des Gehaltes werden zudem auch der Vorstand sowie die erste Führungsebene der Viscom AG zur Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Hannover beitragen. Die notwendigen Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen werden für die an den Standorten tätigen Mitarbeiter umgesetzt und eingehalten. Dank unserer modernen IT-Ausstattung konnten viele Mitarbeiter umgehend die Arbeit im Home-Office aufnehmen und den Fortgang der Geschäfte sowie den Kundensupport sicherstellen. Die Prognoseaussage für das laufende Jahr ist weiterhin mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz wird im Jahr 2020 von der wirtschaftlichen Gesamtsituation, besonders auch in der Automobilbranche, und der weiteren Entwicklungen um die Corona-Pandemie abhängen. Viscom rechnet nach einem starken Konjunktureinbruch in diesem Jahr mit kundenseitigen Nachholeffekten. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, um nach der aktuellen Krisensituation wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen und die im April veröffentlichte Jahresprognose zu erreichen. Den Konzern-Quartalsfinanzbericht zum 31. März 2020 finden Sie ab sofort auf der Internetseite www.viscom.com unter der Rubrik Investor Relations.
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1042191 13.05.2020