Viscom AG erzielt im schwierigen Marktumfeld solide Geschäftsentwicklung Auftragseingang: 79.525 T? (Vj.: 98.750 T?, -19,5 %) Hannover, 9. April 2020 - Die Viscom AG (ISIN DE0007846867), europäischer Marktführer für automatische optische Inspektionssysteme in der Elektronikindustrie, konnte im Geschäftsjahr 2019 das festgelegte reduzierte Umsatzziel erreichen, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit blieb jedoch leicht hinter der avisierten Jahresprognose zurück. Der allgemeinen Entwicklung der globalen Wirtschaft konnte sich auch die Viscom AG im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht entziehen. Die deutlich schwächer als erwartete weltweite Industrieproduktion belastete die Mengen- und Margenentwicklung der Viscom AG. Die Wachstumseinbußen, vor allem in der Automobilindustrie, wirkten sich ebenfalls negativ auf das Geschäft aus. Aufgrund dessen konnte das niedersächsische Maschinenbauunternehmen mit einem kumulierten Umsatz von rund 88,6 Mio. ? nicht an das stete Umsatzwachstum der letzten Jahre anschließen. Dennoch hat der Konzern das vom Management definierte Umsatzziel zwischen 85 - 94 Mio. ? im Geschäftsjahr 2019 erreicht. Die sich deutlich schwächer als erwartet entwickelte Industrieproduktion, vorrangig im Bereich Automotive, und die damit einhergehende Investitionszurückhaltung der Viscom-Kunden im Automobilzulieferbereich sowie der globale Preisdruck wirkten sich negativ auf die Ergebnisentwicklung aus. Die erreichte EBIT-Marge von 4,5 % verfehlte nur knapp die gesteckte Jahresprognose von 5 - 9 %. Maßgeblich wurde dieses Ergebnis auch durch den Rückgang der Gesamtleistung bei gleichzeitig gestiegenen Personalaufwendungen belastet. Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr 2019 mit 79.525 T? unter dem Vorjahreswert (Vj.: 98.750 T?). Der Rückgang um 19,5 % resultierte insbesondere aus den gesunkenen Bestellvolumina größerer Bestandskunden sowie der Verlangsamung des globalen wirtschaftlichen Wachstums und der Industrieproduktion. Der Auftragsbestand zum Jahresende betrug 15.939 T? und lag somit um 36,2 % unter dem Wert des Vorjahres (Vj.: 24.970 T?). Die Region Amerika verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 eine gute Nachfrage in den Regionen Mexiko, USA und Kanada. Der Bereich der Automobilzulieferindustrie war von einer schwankenden Investitionsbereitschaft geprägt, in den übrigen Branchen war die Nachfrage nach Viscom-Inspektionslösungen weiterhin hoch. Aufgrund dessen lag der Umsatz in der Region Amerika mit 13.311 T? um rund 24 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert (Vj.: 10.771 T?). Das Segmentergebnis wurde durch einen zunehmenden Preisdruck belastet und lag mit 350 T? um rund 49 % unter dem korrespondierenden Vorjahreswert (vor IFRS 16: 343 T?; Vj.: 689 T?). Viscom konnte im Geschäftsjahr 2019 in der Region Asien durch intensive Vertriebsarbeit eine zweistellige Anzahl an Neukunden gewinnen und mit Inspektionssystemen des Typs X7056 Marktanteile wahren. Unter den Neukunden sind besonders viele Unternehmen regionaler oder lokaler Kunden aus den Segmenten "Mobile Kommunikation" und "Elektromobilität". Überregionale Kunden hingegen zögerten bei bereits angekündigten Investitionen oder platzierten teilweise Aufträge in andere Regionen um. Unter dem Wettbewerbs- und gestiegenen Margendruck litt überwiegend das Systemgeschäft, insbesondere im Röntgenbereich. Der Umsatz der Region Asien sank um rund 29 % von 26.297 T? in 2018 auf 18.677 T? in 2019. Das erzielte Segmentergebnis lag mit 573 T? unter dem Wert des Vorjahres (vor IFRS 16: 565 T?; Vj.: 2.385 T?). Als einer der Technologieführer für optische und röntgentechnische Inspektionssysteme in der Elektronikfertigung stellte die Viscom AG im vergangenen Jahr gleich mehrere Neuentwicklungen vor. Im Fokus standen dabei Smart-Factory-Lösungen, die die Taktzeit minimieren, Prozesse effizienter gestalten und Fehler vermeiden - kurzum für mehr Sicherheit in der SMT-Fertigung sorgen. Dazu braucht es Innovationen wie z. B. die AI-unterstützte Verifikation, extrem hohe Inspektionsgeschwindigkeiten und eine lückenlos hochpräzise Fehlerinspektion von anspruchsvollsten Baugruppen. Auch Trends und Entwicklungen wie die E-Mobilität, 5G, verstärkter Einsatz von LEDs und spezieller Leistungselektronik erfordern neue Inspektionslösungen. Angesichts der zu erwartenden Marktdynamik der Energiespeichertechnologien weltweit hat der Viscom-Konzern sein breites Angebot an Inspektionssystemen für Offline- und Inline-Röntgen um eine weitere Innovation erweitert: Speziell entwickelt für anspruchsvollste Leistungselektronik und Komponenten für E-Mobilität und erneuerbare Energien ermöglicht beispielsweise das neue Inline-System X8068 SL die vollautomatische Prüfung auch von massiven und großen Prüfobjekten. Mit dem Inspektionssystem X7056-II EP (Energy Storage Inspection Products) existiert auch eine Variante der X7056-II zur Prüfung von Batteriezellen. Allein für die Prüfung von sogenannten Knopfzellen ist inzwischen eine zweistellige Anzahl von Systemen beauftragt worden. Bei diesen Systemen wird eine höhere Auflösung und damit Genauigkeit realisiert, um bei der Prüfung der Anoden- und Kathodenabstände auch Messaufgaben durchführen zu können. Vermehrt wollen Kunden zur Vermeidung von Kurzschlüssen in den Batteriezellen die Einhaltung von vorgegebenen Toleranzen kontrollieren. Ein Entwicklungsschwerpunkt in 2020 besteht darin, diese Prüflösungen für Knopfzellen auch für andere Typen von Batteriezellen umzusetzen. Der Fokus der Entwicklung liegt dabei zum einen in der schnellen Bildgewinnung, zum anderen in der Handhabung der Batteriezellen. Beides hat Einfluss auf die elektromechanische Auslegung des Inspektionssystems. Bei den sogenannten Rundzellen handelt es sich um stabförmige Zellen, die deutlich länger sind als Knopfzellen und auch einen größeren Durchmesser aufweisen. Diese Formate kommen teilweise in Elektrofahrzeugen zum Einsatz. Bei den sogenannten Pouch-Zellen handelt es sich um flächige Batteriezellen, die sich beispielsweise in Smartphones, Notebooks und auch in Elektrofahrzeugen wiederfinden. Um die Viscom AG auch jenseits der Automotive-Branche breiter aufzustellen, wurde der Fokusbereich EP (Energy Storage Inspection Products) mit dem Schwerpunkt der Batterieprüfung bei Viscom etabliert. In vielen Ländern kommt es mittlerweile zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und einem weitgehenden Stillstand des öffentlichen Lebens. Große Hersteller unterbrechen die Produktion in ihren Werken in Deutschland und der ganzen Welt. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird die Dauer und den Umfang der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Elektronikindustrie und damit auf Viscom bestimmen. Das Management der Viscom AG trifft Annahmen über den weiteren Verlauf und beobachtet die Situation sehr genau. Wenn man durch den Nebel der aktuellen Lage versucht, eine Perspektive auf die mittelfristigen Entwicklungen zu erhalten, ist ein positiver Aspekt sicher der, dass der Bedarf an elektronischen Produkten in allen Lebensbereichen wachsen wird. Durch die Krise wird die Nachfrage nach Produkten der Datentechnik und Medizintechnik überproportional wachsen. 3C- und Energiespeicher-Produkte sowie Geräte zur nachhaltigen Energieerzeugung und -wandlung werden einen größeren Teil des Viscom-Geschäfts einnehmen. Mobilität und insbesondere die Automobilelektronik werden auch in der Transformation der Antriebstechnologien ein wichtiger Markt bleiben, in dem die Viscom AG mit innovativen Inspektionssystemen weiter wachsen will. Die Prognoseaussage für das laufende Jahr ist mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz wird im Jahr 2020 von der wirtschaftlichen Gesamtsituation, besonders auch in der Automobilbranche, und der weiteren Entwicklungen um die Corona-Krise abhängen. Viscom erwartet in 2020 einen Zielumsatz und einen Auftragseingang in Höhe von 65 bis 80 Mio. ?. Die EBIT-Marge für das Geschäftsjahr 2020 wird sich voraussichtlich in einem Korridor von -7,7 bis +2,5 % bewegen. Dies entspricht einem EBIT in Höhe von -5,0 bis +2,0 Mio. ?. Zur Erreichung der Jahresprognose wird die Viscom AG umfangreiche Kostensenkungen vornehmen, die der Situation angepasst wichtige technische Entwicklungen und die Bereitschaft zur Auftragsgewinnung sicherstellen. Der Schutz der Gesundheit aller Mitarbeiter, die Erfüllung der Lieferpflichten sowie der Kunden-Support und damit das Wohl der Viscom AG stehen im Fokus dieses Handelns. Viscom rechnet nach einem starken Konjunktureinbruch in diesem Jahr mit kundenseitigen Nachholeffekten. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, um nach der Krise wieder nachhaltig und profitabel zu wachsen. Der Vorstand wird gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Viscom AG eine Dividende in Höhe von 0,05 ? je gewinnberechtigter Aktie der Hauptversammlung am 9. Juni 2020 vorschlagen. Der Vorschlag, eine reduzierte Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuzahlen und den Restbetrag in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen, soll der Absicherung einer auch weiterhin stabilen Finanz- und Liquiditätslage der Viscom AG dienen. Die grundsätzliche Dividendenpolitik des Konzerns, 50 % des Konzern-Nettogewinns auszuschütten, bleibt unberührt. Den Geschäftsbericht 2019 der Viscom AG finden Sie ab sofort auf der Internetseite www.viscom.com/europe unter der Rubrik Investor Relations. Soweit diese Meldung Prognosen oder Erwartungen enthält oder Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit Risiken und Ungewissheiten behaftet sein. Daher können wir nicht garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören unter anderem Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, nationale und internationale Gesetzesänderungen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
* Dividenden-Vorschlag 0,05 ? je gewinnberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2019 SEGMENTINFORMATIONEN
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1018883 09.04.2020