Pressemitteilung
vbw: Rohstoffpreise im ersten Quartal stark gesunken
Brossardt: "Unterbrechung der Lieferketten starke Belastung für unsere Unternehmen"
(München, 14.04.2020). Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft e. V. ist von 113,6 Punkten im Vorquartal auf 93,4 Punkte im ersten Quartal 2020 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Index um 12,5 Prozent. Dies bedeutet das niedrigste Preisniveau seit dem dritten Quartal 2016 (85,7 Punkte). "Die gesunkenen Rohstoffpreise sind die Folge der schwachen globalen Konjunktur und der unterbrochenen Lieferketten im Zuge der Coronakrise. So ist der Containerumschlag-Index des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) bereits im Februar um 10,9 Prozent abgestürzt. Das ist der stärkste jemals
beobachtete monatliche Rückgang. Als ressourcenarmes Land sind wir für die Herstellung von Gütern auf die Zulieferung von Rohstoffen angewiesen. Verzögern sich die Lieferketten oder fallen gar ganz aus, stellt das für unsere Unternehmen eine große Belastung dar. Die aktuell günstigen Weltmarktpreise helfen unseren Firmen nicht, wenn sie die Rohstoffe nicht geliefert bekommen", bilanziert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Industriemetalle entwickelten sich im ersten Quartal 2020 mehrheitlich abwärtsgerichtet. Bei den Edelmetallen stiegen die Preise für Gold und Palladium, Platin und Silber verbilligten sich hingegen gegenüber dem Schlussquartal 2019. Die Seltenen Erden bewegten sich im Quartalsvergleich auf einem relativ konstanten Preisniveau. Die Ölpreise lagen deutlich unter dem Niveau des vierten Quartals 2019, sodass der vbw Rohstoffpreisindex inklusive Energie um 17,8 Prozent sank. Besonders zum Quartalsende brach der Index spürbar ein.
Entwicklung vbw Rohstoffpreisindex:
Q1/2019 |
Q2/2019 |
Q3/2019 |
Q4/2019 |
Q1/2020 |
114,6 |
122,0 |
112,2 |
113,6 |
93,4 |
Zur Berechnungsmethode: In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern.
Kontakt: Rafael Freckmann, Tel. 089-551 78-375, E-Mail: rafael.freckmann@ibw-bayern.de