Umsatz und Ergebnis von Grammer deutlich durch die Covid-19-Pandemie belastet
- Auswirkungen der Covid-19-Pandemie belasten Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal - Nachfrageeinbruch der Kunden führt zu Produktionseinschränkungen und vorübergehenden Werksschließungen weltweit - Umsatz geht im Zeitraum Januar-März auf 454,9 Millionen Euro zurück - Operatives EBIT beträgt 0,4 Millionen Euro; EBIT bei -2,1 Millionen Euro - Neue Organisation bei der Grammer Gruppe im April erfolgreich umgesetzt Amberg, 29. April 2020 - Die Grammer AG ist in Folge der weltweiten Covid-19-Pandemie mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis in das Jahr 2020 gestartet. Aufgrund eines Einbruchs der Nachfrage und der Produktabrufe in beiden Segmenten sowie den Produktionseinschränkungen der Kunden sank der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten um 14,8 Prozent auf 454,9 Millionen Euro (01-03 2019: 534,1 Millionen Euro). Der durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie ausgelöste Nachfrageeinbruch traf dabei auf bereits seit dem zweiten Halbjahr 2019 schwächere Absatzmärkte. Die temporären Werksschließungen begannen Ende Januar 2020 wegen staatlicher Anordnungen in China. Dort konnte die Produktion ab Anfang März jedoch wieder sukzessive aufgenommen werden. Mitte März folgten dann Werksschließungen in den europäischen und amerikanischen Standorten aufgrund von Produktionsstopps der Kunden in diesen Regionen. Bedingt durch die eigenen Werksschließungen und Sonderbelastungen aus Währungskursen sank das EBIT im ersten Quartal auf -2,1 Millionen Euro (01-03 2019: 24,0 Millionen Euro). Die bereits eingeleiteten Gegenmaßnahmen zur Kostensenkung konnten die fehlenden Erlöse jedoch nicht kompensieren. Das um Währungseinflüsse in Höhe von 2,5 Millionen Euro bereinigte operative EBIT reduzierte sich auf 0,4 Millionen Euro (01-03 2019: 23,0 Millionen Euro). Die operative EBIT-Rendite lag damit bei 0,1 Prozent (01-03 2019: 4,3 Prozent). "Die Covid-19-Pandemie hat die weltweite Fahrzeugindustrie und damit auch deren Zulieferer massiv getroffen. Als internationaler Partner der großen Premiumhersteller ist das Unternehmen Grammer eng in die globalen Lieferketten eingebunden und spürt den Nachfragerückgang unmittelbar", erläutert der Vorstandsvorsitzende der Grammer AG, Thorsten Seehars, die Situation. "Trotz unserer sofortigen Maßnahmen und der konsequenten weiteren Umsetzung des Performance-Programms sowie der Einführung von Kurzarbeit an allen Standorten, war es nicht möglich, die Auswirkungen dieses starken Umsatzrückganges auf das Ergebnis der Gruppe zu kompensieren. Jedoch fühlen wir uns als neues Vorstandsteam bei der aktuellen Krise in unserer Entscheidung bestätigt, Grammer stärker regional aufzustellen und weitere organisatorische Entscheidungen umzusetzen, die unser Unternehmen schlanker und flexibler machen. Wir können dadurch derartige Marktsituationen zwar nicht verhindern, uns jedoch besser und schneller darauf einstellen. Erste positive Ergebnisse unserer neuen Langfriststrategie sehen wir auch im weltgrößten Automobil- und Nutzfahrzeugmarkt in China, wo unsere regionale Vertriebsorganisation aktuell in Verhandlungen mit verschiedenen Kunden zur Gewinnung von Marktanteilen ist." Alle Regionen von Covid-19-Pandemie erfasst Seit Mitte März führten die steigenden Infektionszahlen dann auch in Europa und den USA zur teilweisen oder vollständigen Schließung von Produktionsstätten. Entsprechend lag der Umsatz in Europa mit 263,5 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr (01-03 2019: 307,0 Millionen Euro). In der Region Americas ging der Umsatz auf 137,8 Millionen Euro (01-03 2019: 154,9 Millionen Euro) zurück.
Im Segment Commercial Vehicles sank der Umsatz um 15,5 Prozent auf 142,4 Millionen Euro. Neben den Werkschließungen in China und den Einschränkungen in Europa und der Region Americas wirkt sich in der Vergleichsrechnung der außergewöhnlich hohe Umsatz des Vorjahresquartals aus, da das erste Halbjahr 2019 insgesamt durch eine sehr hohe Nachfrage im Segment Commercial Vehicles gekennzeichnet war. Das operative EBIT lag bei 10,4 Millionen Euro (01-03 2019: 16,8 Millionen Euro). Umfassende Maßnahmen als Reaktion auf Covid-19-Pandemie Eigenkapitalquote steigt auf 26 Prozent Zum 30. März 2020 wurde ein Hybriddarlehen in Höhe von 19,1 Millionen Euro von Ningbo Jifeng Auto Parts Co., Ltd., einer Gesellschaft des Ningbo Jifeng Konzerns (dem Mehrheitsaktionär der Grammer AG), gewährt. Das Hybriddarlehen wurde auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und hat Eigenkapitalcharakter. Die Eigenkapitalquote belief sich damit zum Quartalsende auf 26 Prozent (31.12.2019: 23 Prozent). Neue Organisationsstruktur in der Grammer Gruppe Keine Prognose zur Entwicklung im Gesamtjahr 2020 möglich Im Segment Automotive ist die Produktion in allen chinesischen Grammer-Werken wieder angelaufen und liegt etwa auf Vorkrisenniveau. Der Anlauf der LKW-Sitz-Produktion verlief nach den Shutdowns in den chinesischen Werken schneller als im Segment Automotive und gibt damit Hoffnung für umsatzstärkere Folgemonate. In Europa haben führende Automobilkonzerne angekündigt, dass sie ab Mai ihre Produktionen schrittweise wieder in Betrieb nehmen wollen. Die Wiederaufnahme hängt dabei von der Sicherstellung der Gesundheit von Arbeitnehmern und dem Zustand der Lieferketten sowie natürlich auch der erwarteten Nachfrage ab. Mit der Presse-Information vom 30. März 2020 wurde die im Geschäftsbericht 2019 getroffene Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt. Die darin enthaltenen Einschätzungen und Erwartungen basierten auf Marktannahmen und internen Bewertungen zu Beginn des Jahres 2020. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020 ist angesichts der äußerst dynamischen Entwicklungen und den damit verbundenen Unsicherheiten im Rahmen der weltweiten Covid-19-Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen eine Vorhersage aktuell nicht möglich. Grammer wird eine Prognose abgeben, sobald dies hinreichend möglich ist. Unternehmensprofil Die Grammer AG mit Sitz in Amberg ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und Offroad-Fahrzeuge. Im Segment Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme sowie innovative thermoplastische Lösungen für die Automobil-Industrie an namhafte Pkw-Hersteller im Premiumbereich und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Das Segment Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze. Kontakt: GRAMMER AG Boris Mutius Tel.: 09621 66 2200 investor-relations@grammer.com
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Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | Grammer AG |
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E-Mail: | investor-relations@grammer.com |
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ISIN: | DE0005895403, DE0005895403 |
WKN: | 589540, 589540 |
Börsen: | Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard), München; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Tradegate Exchange |
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1032331 29.04.2020