DEUTZ-Konzern: Wesentliche Kennzahlen im Überblick
Köln, den 11. August 2020 - DEUTZ, ein weltweit führender Hersteller innovativer Antriebssysteme, verzeichnete infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 eine insgesamt stark rückläufige Geschäftsentwicklung. Neben dem kundenseitig fortdauernden Abverkauf von Vorbaumotoren, der bereits in einem niedrigen Niveau des Auftragsbestands zum Jahresende 2019 resultierte, führten die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in einem ohnehin herausfordernden Marktumfeld zu einem deutlichen Nachfragerückgang. Darüber hinaus wurde der operative Geschäftsbetrieb im zweiten Quartal durch einen temporären Produktionsstillstand und die Einführung von Kurzarbeit erheblich beeinträchtigt. "Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaft und damit auch auf unser Motorengeschäft sind nicht von der Hand zu weisen. Derzeit kann niemand vorhersehen, wie die Corona-Krise weiterhin verlaufen wird - klar ist jedoch, dass das gesamte DEUTZ-Team alles daransetzt, gestärkt aus ihr hervorzugehen und wir uns trotz der aktuellen Lage auf dem richtigen Weg sehen, unsere Mittelfristziele zu erreichen", so DEUTZ-CEO Dr. Frank Hiller. Mit Blick auf das zu Jahresbeginn initiierte Effizienzprogramm "Transform for Growth" sagt er: "Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten, ist es unerlässlich, bestehende Prozesse und Strukturen immer wieder aufs Neue auf den Prüfstand zu stellen. Das haben wir getan - und wir erwarten durch die Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen ab Ende 2022 eine Kosteneinsparung von jährlich insgesamt rund 100 Millionen Euro." Deutlich rückläufige Entwicklung der Vertriebszahlen infolge der Corona-Krise DEUTZ verzeichnete im Berichtszeitraum einen Rückgang des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahreswert um 34,6 % auf insgesamt 623,6 Mio. Euro. Neben den deutlichen Auftragseinbußen infolge der Corona-Krise wird der Vorjahresvergleich dabei auch durch eine hohe Vergleichsbasis belastet, die aufgrund von Vorbaumotoren positiv beeinflusst war und deren kundenseitiger Abverkauf das Geschäft zusätzlich belastet. Während die Anwendungsbereiche Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik sowie Stationäre Anlagen prozentual zweistellige Auftragsrückgänge verzeichneten, entwickelten sich der Bereich Sonstiges und das Servicegeschäft mit einem Plus von 16,4 % bzw. 0,8 % weiterhin positiv. Der deutliche Anstieg im Bereich Sonstiges ist dabei vor allem auf die positive Entwicklung bei Antrieben für Schienenfahrzeuge zurückzuführen. Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. Juni 2020 auf 253,5 Mio. Euro nach 462,6 Mio. Euro im Vorjahr. Der Absatz des DEUTZ-Konzerns lag im Berichtszeitraum mit insgesamt 73.859 verkauften Motoren um -27,3 % unter dem Vergleichswert. Mit Blick auf die Anwendungen erzielte lediglich der Bereich Sonstiges eine signifikante Absatzerhöhung um 112,7 %, die im Wesentlichen aus der Einführung von kleinen Außenbootmotoren, sogenannten Trolling-Motoren, resultierte. Infolge des Hochlaufs konnte die DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo ihren Absatz mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 163,8 % auf insgesamt 16.244 verkaufte Bootsmotoren mehr als verdoppeln. Im EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), dem für DEUTZ wichtigsten Absatzmarkt, reduzierte sich der Absatz gegenüber dem Vergleichszeitraum um -30,5 % auf 37.763 Motoren. In der Region Amerika sank der Absatz mit 14.726 Motoren um -47,4 %. Demgegenüber konnte in der Region Asien/Pazifik ein Absatzanstieg von 10,8 % verbucht werden, der auf den vorgenannten Hochlauf bei Torqeedo zurückzuführen ist. Der Umsatz des DEUTZ-Konzerns verringerte sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,3 % auf 620,0 Mio. Euro. Dabei zeigte sich sowohl regional als auch in der Betrachtung der Anwendungsbereiche eine durchgehend rückläufige Entwicklung. Operatives Ergebnis u. a. infolge negativer Skaleneffekte deutlich rückläufig Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns und seiner Kunden verzeichnete DEUTZ im ersten Halbjahr 2020 einen operativen Verlust (EBIT vor Sondereffekten) in Höhe von -49,9 Mio. Euro. Der deutliche Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum ist insbesondere auf das gesunkene Umsatzvolumen sowie damit einhergehende negative Skaleneffekte zurückzuführen. Darüber hinaus haben Zahlungen im Rahmen von Fortführungsvereinbarungen mit Zulieferern im Insolvenzverfahren in Höhe von rund 10 Mio. Euro sowie nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte mit rund 5 Mio. Euro das operative Ergebnis zusätzlich stark belastet. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten sich dagegen - neben Maßnahmen zur allgemeinen Kostensenkung und der Inanspruchnahme von Kurzarbeit - der Verzicht des Vorstands auf seine einjährige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2020 sowie der Verzicht der leitenden Angestellten auf einen Großteil ihrer variablen Vergütung für 2020 aus. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten lag im Berichtszeitraum bei -8,0 % nach 5,1 % im Vorjahr.
Die Vertriebszahlen des DCE-Segments entwickelten sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vergleichszeitraum insgesamt rückläufig. Der Auftragseingang lag mit Das operative Ergebnis im Segment DEUTZ Compact Engines hat sich im ersten Halbjahr 2020 durch den massiven Nachfragerückgang infolge der Corona-Pandemie um 84,7 Mio. Euro deutlich verschlechtert. Neben dem Umsatzrückgang um fast 38 % haben Zahlungen an Zulieferer im Insolvenzverfahren zur Fortführung der Liefertätigkeit sowie die Wertkorrektur bei einem Entwicklungsprojekt das Segmentergebnis zusätzlich belastet. Hintergrund der außerplanmäßigen Wertkorrektur ist eine geringere Nachfrageerwartung bei der betroffenen Baureihe. DEUTZ Customized Solutions (DCS): Segmentkennzahlen
Die Vertriebszahlen des Segments DCS entwickelten sich im Berichtszeitraum ebenfalls rückläufig. Der Auftragseingang verzeichnete im Vorjahresvergleich einen Rückgang um Das operative Segmentergebnis ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 deutlich zurückgegangen. Diese Entwicklung resultiert hauptsächlich aus dem deutlichen Rückgang infolge der weltweiten Corona-Pandemie. Darüber hinaus haben Wertkorrekturen auf zwei Entwicklungsprojekte, die aus einer geringeren Nachfrageerwartung bei den betroffenen Baureihen resultierten, das Segmentergebnis zusätzlich belastet. Sonstiges: Segmentkennzahlen
Das Segment Sonstiges, dem das Geschäft mit elektrischen Bootsmotoren von Torqeedo und die im Oktober 2019 akquirierte Futavis GmbH zugeordnet sind, verzeichnete im Berichtszeitraum eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung. So lag der Auftragseingang trotz der Corona-Krise mit 19,5 Mio. Euro um 4,8 % über dem Vorjahreswert. Die Absatzzahlen haben sich im gleichen Zeitraum mit insgesamt 16.244 verkauften E-Motoren insbesondere aufgrund des Hochlaufs bei Trolling-Motoren mehr als verdoppelt und führten zu einem deutlichen Umsatzplus von 32,4 % auf 22,5 Mio. Euro. Das Wachstum wurde dabei von allen Regionen getragen. Das operative Ergebnis im Bereich Sonstiges hat sich im Berichtszeitraum um 4,6 Mio. Euro verbessert. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO Motores S.A. Haedo (Argentinien) im ersten Halbjahr des Vorjahres zurückzuführen. Im Zuge der aus Wesentlichkeitsgründen erfolgten Entkonsolidierung wurde das Ergebnis des Vorjahres durch Umbuchung der kumulierten negativen Fremdwährungsdifferenzen aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlust-rechnung wesentlich belastet. Gesamtjahresprognose 2020 weiterhin ausgesetzt Aufgrund der eingeschränkten Visibilität im Hinblick auf den zeitlichen Fortgang sowie die weitere Ausprägung der Corona-Krise bzw. ihrer Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft und damit auf das DEUTZ-Motorengeschäft ist die Abgabe einer aktualisierten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass insbesondere das dritte Quartal 2020 noch erheblich durch die Auswirkungen der Corona-Krise beeinflusst sein dürfte, jedoch in einem vergleichsweise geringeren Umfang als das zweite Quartal. Mit Blick auf den erwarteten positiven Sondereffekt, der sich aus der finalen Kaufpreisrate für die Veräußerung des Standorts Köln-Deutz ergibt, ist mittlerweile davon auszugehen, dass die Zahlung nicht mehr im laufenden Geschäftsjahr, sondern im Jahr 2021 erfolgen wird. Dabei ist jedoch zu beachten, dass deren Höhe und Zeitpunkt nach wie vor von der Beschlussfassung über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal abhängig sind und insofern nicht genau feststehen. Mittelfristziele bestätigt Trotz der gegenwärtig angespannten Lage bestätigt das Unternehmen seinen aktuellen Ausblick für das Jahr 2022. So wird nach wie vor eine Umsatzsteigerung auf mehr als Wachstumstreiber sollen neben dem Ausbau des Kerngeschäfts sowie der Weiter-entwicklung des Produktportfolios insbesondere die fortlaufende Internationalisierung und der dynamisierte Ausbau des Servicegeschäfts sein. In diesem Zusammenhang hält DEUTZ auch weiterhin an seinem vorgezogenen Umsatzziel für den Servicebereich fest. Dementsprechend soll dieser bereits im Jahr 2021 einen Umsatz von mehr als Mit Blick auf die Neuaufstellung des China-Geschäfts hatte DEUTZ zuletzt sein ursprünglich für 2022 avisiertes Umsatzziel von rund 500 auf nunmehr rund 800 Mio. Euro angehoben. Diese deutliche Erhöhung resultierte insbesondere daraus, dass das im Rahmen des Joint Ventures geplante Volumen bereits heute der bestehenden Marktnachfrage entspricht und im Zuge der Umsetzung der China-Strategie Marktanteile von Wettbewerbern hinzugewonnen werden. Globales Effizienzprogramm "Transform for Growth" konkretisiert Um die Ergebnisentwicklung in einem herausfordernden Umfeld zusätzlich abzusichern hat DEUTZ bereits Anfang des Jahres das bereichsübergreifende Effizienzprogramm "Transform for Growth" aufgesetzt. Im zweiten Quartal erfolgte die detaillierte Ausgestaltung des zugrundeliegenden Maßnahmenkatalogs. Wesentliche Handlungsfelder sind dabei die Optimierung des globalen Produktionsnetzwerks, die Automatisierung und Digitalisierung von operativen und administrativen Prozessen und die konzernweite Verschlankung der Organisationsstruktur. Durch die Umsetzung der ausgearbeiteten Maßnahmen beabsichtigt DEUTZ eine Kostenersparnis von jährlich rund 100 Mio. Euro zu erzielen, wobei der volle Effekt ab 2022 erwartet wird. Neben einer Anpassung der Sachkosten soll der Großteil der Einsparungen dabei durch eine Reduzierung der Personalkosten realisiert werden, die insbesondere mit einem konzernweit sozialverträglichen Abbau von bis zu 1.000 Stellen einhergehen wird. Nachdem im ersten Halbjahr 2020 u. a. durch die Absteuerung von Leiharbeitnehmern bereits 380 Stellen abgebaut wurden, plant DEUTZ für seine Standorte in Deutschland ein Freiwilligenprogramm im Umfang von 350 Stellen aufzulegen. Der Abbau der darüber hinaus gehenden Stellen soll bis Ende 2022 im Zuge des Auslaufens befristeter Verträge sowie natürlicher Fluktuation erfolgen. "Unser oberstes Ziel ist es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden. Aus diesem Grund befinden wir uns bereits im fortlaufenden Austausch mit den Sozialpartnern über die detaillierte Ausgestaltung eines Freiwilligenprogramms", betont DEUTZ-CEO Hiller.
Zukunftsgerichtete Aussagen Weitere Informationen finden Sie auf www.deutz.com.[1] Das Umsatzziel von rund 800 Mio. Euro beinhaltet die im Rahmen des Joint Ventures mit SANY erwirtschafteten Umsätze. Diese werden entsprechend der Equity-Methode im Konzernabschluss Kontakt: Leslie Isabelle Iltgen Communications & Investor Relations Senior Vice President Tel. +49 (0) 221 822-36 00 Fax: +49 (0) 221 822-15 36 00 E-Mail: leslie.iltgen@deutz.com
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1114671 11.08.2020