DGAP-Ad-hoc: ISRA VISION AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis ISRA VISION AG: 1. Halbjahr 2019/2020 - COVID-19-Pandemie belastet Quartalszahlen mit Umsatz- und Gewinnrückgang COVID-19 unterbricht langjährigen Wachstumspfad; Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr schwierig - Trendwende im letzten Quartal erhofft - Umsatz bei 64,6 Millionen Euro, minus 9 % (Q2-YTD 18/19: 70,9 Millionen Euro) - Segment Industrial Automation wächst mit 14 % - Ergebnismargen weiterhin positiv: - EBITDA minus 7 %, Marge bei 35 % zum Umsatz und 30% zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 34 % bzw. 31 %) - Gross-Marge stabil bei 63 % zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 63 %) bzw. 57 % zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 57 %) - Operativer Cash-Flow im Vergleich zu Q1 19/20 erhöht sich auf 2,8 Millionen Euro (Q1 19/20: -4,3 Millionen Euro); Netto-Verschuldung reduziert sich auf -10,1 Millionen Euro (Q1 19/20: -11,0 Millionen Euro) - Maßnahmen zur Kostenoptimierung in Q2 unverzüglich eingeleitet, Effekte in Q3/Q4 erwartet - Auftragsbestand von aktuell 85 Millionen Euro brutto (Vj.: 98 Millionen Euro brutto) - Annahmefrist für freiwilliges Übernahmeangebot der Atlas Copco Gruppe am 29. April ausgelaufen - hohe Annahmequote von 78,51 %, plus 13,68 % Aktienbesitz entspricht einem Anteil von 92,19 % nach Vollzug des Übernahmeangebots - Wachstumsprognose für 19/20 aufgrund geringer Auftragseingangsdynamik schwierig; Trendwende gegen Ende des Geschäftsjahres erwartet Die ISRA VISION AG (ISIN: DE0005488100) - eines der globalen Top-Unternehmen für industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision), weltweit einer der führenden Anbieter für Oberflächeninspektion und für 3D Machine Vision Anwendungen - veröffentlicht ihre Halbjahresergebnisse in einem herausfordernden COVID-19-Umfeld. Mit einem Umsatzrückgang um neun Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 64,6 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 70,9 Millionen Euro) verzeichnet das Unternehmen aktuell eine Unterbrechung seines langjährigen profitablen Wachstums. Die EBT-Marge fällt um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent zum Umsatz und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 21 % bzw. 19 %), während das EBITDA mit einer nahezu stabilen Marge auf einem hohen Niveau von 35 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 34 %) und 30 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 31 %) notiert. Im Berichtszeitraum waren die einzelnen Regionen und Kundenindustrien von den COVID-19-Auswirkungen in unterschiedlicher Weise betroffen. Die Anfang des Jahres prognostizierte Erholung zum Ende des zweiten Quartals blieb aufgrund der weltweiten Ausbreitung der Pandemie aus. Vielmehr wurden ab Januar aufgrund der COVID-19-Beschränkungen in Asien Auftragsrückgänge und weitere Verschiebungen bereits avisierter Aufträge verzeichnet. Gegen Ende des zweiten Quartals verstärkte sich diese Entwicklung auch in den amerikanischen und den europäischen Märkten. Dabei kam es zunehmend zu zeitlichen Auftragsverschiebungen - kaum zu Stornierungen. Aktuell ist nicht abzusehen, wie lange sich die Realisierung dieser Projekte noch verschieben wird. Die eingeleiteten Kostenoptimierungsmaßnahmen stützen die Effizienz und werden im zweiten Halbjahr eine positive Auswirkung auf den Cash-Flow haben. Die Gross-Marge (Gesamtleistung abzüglich Material- und Personalaufwand der Produktion) bleibt konstant bei 63 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 63 %). Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verzeichnet einen Rückgang um sieben Prozent auf 22,7 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 24,4 Millionen Euro), bei einer starken Marge von 35 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 34 %) und 30 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 31 %) während das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um 20 Prozent auf 12,0 Millionen Euro sinkt (Q2-YTD 18/19: 15,0 Millionen Euro) und reduzierte Margen von 19 Prozent zum Umsatz (Q2-YTD 18/19: 21 %) und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 19 %) erreicht. Das EBT (Gewinn vor Steuern) verliert rund 21 Prozent und beläuft sich auf 11,8 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 14,9 Millionen Euro), was einer EBT-Marge von 18 Prozent zum Umsatz und 16 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 21 % bzw. 19 %) entspricht. Alle 2019/2020-EBITDA-, EBIT- und EBT-Werte sind um einmalige Transaktionskosten in Höhe von 0,95 Millionen Euro bereinigt, sofern nicht anders vermerkt. Die Halbjahresbilanz reflektiert die rückläufigen Auftragseingänge und erschwerten Lieferbedingungen bereits produzierter Systeme insbesondere gegen Ende des zweiten Quartals. Die Vorräte steigen auf 53,5 Millionen Euro (30. September 2019: 46,9 Millionen Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzieren sich in Summe auf 107,6 Millionen Euro (30. September 2019: 115,8 Millionen Euro), wobei sich die Cash-Forderungen auf 46,2 Millionen Euro (30. September 2019: 48,9 Millionen Euro) und die Contract Assets auf 61,3 Millionen Euro belaufen (30. September 2019: 66,9 Millionen Euro). Die Netto-Verschuldung beträgt -10,1 Millionen Euro (Q1-19/20: -11,0 Millionen Euro). Im Vergleich zum ersten Quartal des Geschäftsjahres verbessert sich der operative Cash-Flow in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres leicht auf 2,8 Millionen Euro (Q1-19/20: -4,3 Millionen Euro), der Netto-Cash-Flow beläuft sich nach Rückzahlung von Finanzschulden in Höhe von 3,7 Millionen Euro auf -13,1 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 9,0 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie (EPS) nach Steuern beträgt 0,35 Euro (Q2-YTD 18/19: 0,46 Euro). Auf der virtuellen Hauptversammlung am 14. Mai 2020 stimmten die Aktionäre für eine Erhöhung der Dividende auf 0,18 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2018/2019. Mit einem Eigenkapital von 221,9 Millionen Euro (30. September 2019: 214,7 Millionen Euro), der starken Eigenkapitalquote von 65 Prozent (30. September 2019: 62 %) sowie den freien Kreditlinien verfügt ISRA über eine gute Kapitalausstattung in der aktuellen COVID-19-Krise und perspektivisch für weiteres Wachstum. Die konsequent vorangetriebene globale Expansion des Unternehmens, der Ausbau der Marktanteile in den relevanten Branchen und die Stärkung der internationalen Teams an den mehr als 25 Standorten in den letzten Jahren sind in dem aktuell herausfordernden Marktumfeld wichtige strategische Assets. Zwar setzte die Erholung zum Ende des zweiten Quartals aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht wie erhofft ein. Dennoch wurden in einzelnen Regionen weiterhin Aufträge gebucht und Umsätze erzielt, während in Asien, insbesondere China, regionale Lockdowns bereits zu rückläufigen Auftragseingängen und zur Verschiebung von Lieferungen bereits produzierter Systeme führten. Auf den europäischen Märkten verzeichnete ISRA in der ersten Hälfte des zweiten Quartals noch eine gute Nachfrage in nahezu allen Bereichen, die aber gegen Ende des Berichtszeitraums ebenfalls zurückging. Aktuell werden in China wieder erste positive Impulse spürbar. Die Geschäfte in Nord- und Südamerika liegen deutlich hinter den Vorjahreswerten. Mit signifikanten Kostenoptimierungsmaßnahmen und gleichzeitigem Fokus auf Marketing und Vertrieb schafft das Unternehmen die Voraussetzungen, um von sich anbahnenden Markterholungen schnellstmöglich profitieren zu können. Im Segment Industrial Automation, zu dessen Kundenbasis insbesondere namhafte Premiumhersteller aus der Automobilbranche sowie Global Player aus verschiedensten Industrien gehören, wurden im ersten Halbjahr 2019/2020 Umsätze in Höhe von 19,5 Millionen Euro erzielt, was einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht (Q2-YTD-18/19: 17,2 Millionen Euro). Das EBIT erhöht sich sogar um 19 Prozent auf 4,3 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 3,6 Millionen Euro), bei einer EBIT-Marge von 18 Prozent zur Gesamtleistung (Q2-YTD 18/19: 18 %). Mit einer antizipierten beginnenden Erholung der Märkte in Europa im vierten Quartal 2019/2020, der Management-Verstärkung sowie Portfolioerweiterungen im Bereich Smart Factory Automation und der erhofften Wiederaufnahme der Produktion in den weltweiten Automobilwerken, erwartet das Unternehmen eine positive Nachfrageentwicklung für dieses Segment in den nächsten Monaten. Die gemeinsam mit Photonfocus initiierten Innovationen im Bereich Embedded Systeme für die Smart Factory Automation werden hierzu ebenfalls beitragen. Der Umsatz im Segment Surface Vision beläuft sich im ersten Halbjahr 2019/2020 auf 45,1 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 53,8 Millionen Euro), ein Rückgang um 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dabei reduziert sich das EBIT auf 7,7 Millionen Euro (Q2-YTD 18/19: 11,4 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge von 15 Prozent zur Gesamtleistung entspricht (Q2-YTD 18/19: 19 %). In den einzelnen Kundenindustrien des Segments verzeichnete das Unternehmen im Berichtszeitraum eine uneinheitliche Nachfrage. Das Geschäftsfeld Metallinspektion, das zuletzt von der Komplettportfolio-Strategie und Innovationen im Bereich der INDUSTRIE 4.0-fähigen Systeme profitierte, war unter anderem aufgrund einer relativ starken Asien-Exposure bereits im Berichtszeitraum rückläufig. Der Bereich Glas verzeichnete zu Beginn des Geschäftsjahres noch deutliche Zuwächse und profitierte auch im zweiten Quartal von einigen größeren Aufträgen. Das Unternehmen hat eine signifikante Anzahl weiterer Angebote im Markt platziert. Der Zeitpunkt der Beauftragung ist aktuell aber nicht abzusehen. Gute Umsatzbeiträge erzielt auch der Bereich Advanced Materials mit dem erweiterten Fokus auf innovative Materialien; erwartete Folgeprojekte im unteren einstelligen Millionen-Bereich wurden teilweise beauftragt und haben Potential das Wachstum in den nächsten Monaten zu stützen. Die Nachfrage aus der Druckindustrie auch für Digitaldruckanwendungen entwickelt sich weiterhin positiv. Im Bereich Papier konzentriert sich das Unternehmen nach den implementierten Design-to-Cost-Maßnahmen weiterhin auf wachstumsträchtige Branchen wie beispielsweise die Verpackungsindustrie und verstärkt die Aktivitäten in Marketing und Vertrieb. Das Geschäftsfeld Security entwickelt sich planmäßig. Die erwarteten Umsatzimpulse für die Solarindustrie, deren Kundenstamm zu einem signifikanten Anteil aus Asien kommt, wurden von den COVID-19-Beschränkungen beeinträchtigt, wohingegen im noch jungen Geschäftsfeld Halbleiter einzelne Aufträge realisiert wurden. Den Bereich Customer Service und Support baut das Unternehmen auch in der aktuell angespannten weltwirtschaftlichen Situation konsequent international weiter aus und plant, mit einem diversifizierten Angebot und einer Managementverstärkung den Beitrag der margenstarken Serviceumsätze am Gesamtumsatz mittelfristig überproportional zu erhöhen. Nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020, in dem das Unternehmen - trotz der herausfordernden Marktbedingungen - ein im Branchenvergleich gutes Ergebnis erzielt hat, wurde ISRA im zweiten Quartal von den COVID-19-Auswirkungen getroffen. Aufgrund der weiterhin nicht abschließend einschätzbaren Folgen des Corona-Virus auf die Weltwirtschaft, die Lieferketten und die Abwicklung von Projekten bei ISRAs Kunden ist die Sichtweite für das zweite Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres stark eingeschränkt. Die im Markt platzierten Angebote und die Anzahl der zu verhandelnden Großaufträge für zukünftige Projekte hätten in einem ungetrübten Wirtschaftsumfeld unverändert ein Potenzial für ein profitables Umsatz- und Ergebniswachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Diese werden sich aufgrund der massiven weltweiten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie aber weiter verschieben, sodass eine Realisierung der Umsätze im aktuellen Geschäftsjahr (bis 30. September 2020) nicht sicher prognostiziert werden kann, obwohl die Auftragseingänge aus Asien, insbesondere aus China, bereits wieder erste Impulse zeigen. Das Unternehmen erwartet eine Trendwende in der Auftragseingangsdynamik Ende des dritten Quartals bzw. im vierten Quartal. Die notwendigen operativen Ressourcen werden planerisch vorbereitet. Das Management hat Maßnahmen eingeleitet, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzumildern und die Liquidität sowie den Cashflow des Unternehmens zu optimieren. Grundsätzlich bleibt ISRAs Strategie darauf ausgerichtet, ihre weltweite Marktposition durch Produktinnovationen für die Industrieautomatisierung bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung nachhaltig auszubauen sowie den Umsatz - mit Optimierung von Kosten und Working Capital - mittelfristig über die Marke von 200 Millionen Euro zu steigern. Am 29. April ist die weitere Annahmefrist für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der Atlas Copco Gruppe für die ISRA VISION AG abgelaufen. ISRA-Aktionäre haben insgesamt 17.205.199 Aktien angedient. Das entspricht 78,51 Prozent des Grundkapitals. Mit einer Annahmequote von 78,51 % und einem Aktienanteil von 13,68 Prozent (zum 05. Mai 2020) wird Atlas Copco nach Vollzug des Übernahmeangebots 92,19 Prozent der Anteile an der ISRA VISION halten. Das Angebot der Atlas Copco Gruppe steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS). Alle anderen Angebotsbedingungen sind erfüllt. Weitere Informationen zum Angebot unter: www.technology-offer.com.
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1060405 02.06.2020 CET/CEST