DGAP-Ad-hoc: aap Implantate AG / Schlagwort(e): Unternehmensrestrukturierung/Jahresergebnis Der Vorstand der aap Implantate AG ("aap") hat am 16. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tage ein Konzept für einen umfangreichen Personalabbau sowie im Rahmen der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 die Vornahme einer außerplanmäßigen Wertkorrektur auf aktivierte Entwicklungskosten beschlossen. Daneben hat die Gesellschaft vor dem Hintergrund der Evaluierung verschiedener strategischer Alternativen beschlossen, die Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts 2019 (HGB) und des konsolidierten Jahresfinanzberichts 2019 (IFRS) auf den 30. April 2020 zu verschieben. aap plant ausgehend von einer Mitarbeiterzahl von 145 zum 29. Februar 2020 den Personalbestand im laufenden Geschäftsjahr um rund 25 % zu reduzieren. Ziel der Maßnahme ist es, ab 2021 jährlich mehr als 1,3 Mio. EUR Personalkosten einzusparen. Im Zusammenhang mit der Maßnahme erwartet die Gesellschaft einmalige Aufwendungen im Umfang von bis zu 0,7 Mio. EUR, die im Geschäftsjahr 2020 das Ergebnis belasten werden. Um die Maßnahme so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, soll der Personalabbau in Kooperation mit einer privatwirtschaftlichen Transfergesellschaft erfolgen. Die geplante Reduzierung des Personalbestands ist ein wesentlicher Teil der Maßnahmen des Vorstands zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation der aap und zur Anpassung an die tatsächliche Markt- und Absatzlage getroffen. Ziel der Personalmaßnahme ist es, die Kostenstruktur der Gesellschaft nachhaltig zu verschlanken und damit Effizienz und Flexibilität zu steigern. In diesem Zusammenhang wurden im Geschäftsjahr 2019 bereits Maßnahmen, wie zum Beispiel der Wechsel der Börsennotierung und die Einstellung von Teilen des Standardtraumaportfolios, umgesetzt. aap entwickelt innovative Plattformtechnologien und Produkte als Antwort auf bislang noch unzureichend adressierte Bedürfnisse und Herausforderungen in der Traumatologie. Mit ihren drei Plattformtechnologien LOQTEQ(R) (seit 2011 erfolgreich im Markt), antibakterielle Silberbeschichtung (im Zulassungsprozess) und resorbierbare Magnesiumimplantate (in der Entwicklung) adressiert die Gesellschaft genau diese Bedürfnisse. Gemäß den IFRS-Vorschriften aktiviert aap als entwicklungsintensives Unternehmen neben selbst produzierten Anlagegütern auch Aufwendungen für Eigen- und Entwicklungsprojekte (aktivierte Entwicklungskosten), für deren Zulassung und ökonomisch erfolgreiche Vermarktung eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht. Der Ansatz von Entwicklungsprojekten als Vermögenswert muss erfolgen, wenn alle sechs Kriterien von IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte" erfüllt sind. Alle sechs Kriterien gelten gleichwertig nebeneinander. So muss die Gesellschaft unter anderem die Verfügbarkeit von technischen, finanziellen und sonstigen Ressourcen nachweisen, um den immateriellen Vermögensgegenstand fertigstellen zu können. Sämtliche aktivierte Entwicklungsprojekte (eigenentwickelt und erworben) sind jährlich einem Werthaltigkeitstest zu unterziehen. Ein sich gegebenenfalls ergebender Wertminderungsbedarf ist im Jahr des Auftretens als außerplanmäßige Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung sofort zu erfassen. Im Geschäftsjahr 2019 hat aap wesentliche Fortschritte bei ihren innovativen Schlüsseltechnologien antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate erzielt. Mit Blick auf die Silberbeschichtungstechnologie erhielt die Gesellschaft unter anderem die Genehmigung für die Durchführung einer klinischen Humanstudie durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ("BfArM") sowie eine weitere Förderzusage vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ("BMBF") über bis zu rund 2,7 Mio. EUR. Im Bereich der resorbierbaren Magnesiumimplantat-Technologie konnte aap den regulatorischen Zulassungspfad mit der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA (= Food and Drug Administration) weitestgehend abstimmen und in einer Pilot-Tierstudie mit der renommierten Colorado State Universität erste sehr vielversprechende Ergebnisse verzeichnen. Ungeachtet der erzielten Fortschritte im Geschäftsjahr 2019 und den eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung wird die Gesellschaft zumindest absehbar auf weitere Finanzierung durch Eigenkapital- oder Fremdkapitalmaßnahmen angewiesen sein. Daneben ergeben sich vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden regulatorischen Vorgaben (Umstellung auf MDR) zunehmende Unsicherheiten in Bezug auf die Dauer des Zulassungsprozesses und damit einhergehend das Risiko der fristgerechten Finanzierung der in der Entwicklung befindlichen Projekte. Um den vorgenannten Risiken angemessen Rechnung zu tragen, hat aap nach eingehender Analyse unter der Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden / CEO beschlossen, im Zuge der Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlussabschlusses 2019 eine außerplanmäßige Wertkorrektur auf die Entwicklungsprojekte antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie und resorbierbare Magnesiumimplantat-Technologie in Höhe von insgesamt 10,8 Mio. EUR vorzunehmen. Dieser nicht liquiditätswirksame Effekt wird unterhalb des EBITDA als außerplanmäßige Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung 2019 gezeigt. Unabhängig davon ist der Vorstand nach wie vor fest davon überzeugt, die beiden innovativen Schlüsseltechnologien antibakterielle Silberbeschichtung und resorbierbare Magnesiumimplantate insbesondere in der Kooperation mit Partnern und mit Hilfe der bereits zugesagten staatlichen Fördergelder zur Marktzulassung zu bringen. Die zuvor genannten Fortschritte vor allem im Geschäftsjahr 2019 werden mit großem Interesse von verschiedenen globalen Orthopädieunternehmen verfolgt, die in aktuell laufenden Gesprächen erneut ihr Interesse an der innovativen Silberbeschichtungstechnologie der aap bekräftigt haben. Konkret diskutiert die Gesellschaft neben gemeinsamen Produktentwicklungs- und -zulassungsprojekten auch Distributionspartnerschaften sowie Lizensierungsgeschäfte bis hin zum Verkauf der Technologie für spezifische Anwendungsgebiete. Im Bereich der resorbierbaren Magnesiumimplantat-Technologie hat aap die Gespräche mit technologieaffinen Investoren intensiviert, um zeitnah die finanzielle Basis zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Technologie bereitzustellen. Mit Blick auf ihre Plattformtechnologie LOQTEQ(R) befindet sich die Gesellschaft in weit fortgeschrittenen Gesprächen über den Abschluss eines Entwicklungs- und Liefervertrags mit einem weltweit führenden US-amerikanischen Medizintechnikunternehmen. Parallel evaluiert der Vorstand derzeit verschiedene strategische Alternativen zur Wertsteigerung. Dazu gehören unter anderem Joint-Venture-Vereinbarungen bis hin zu Unternehmenstransaktionen (z. B. Fusionen, Share- oder Asset-Deals sowie Carve-Outs). Die Prüfung dieser Maßnahmen erfolgt im Rahmen der laufenden ganzheitlichen strategischen Planung des Unternehmens und damit verbundenen Bestrebungen, sämtliche zur Verfügung stehende Optionen zur Hebung des inhärenten Werts von aap's umfassendem Trauma-Produktportfolio und seiner verschiedenen patentierten Plattformtechnologien zu evaluieren. Da einzelne Entscheidungen im Rahmen dieser bevorstehenden Evaluation im Jahres- und Konzernabschluss 2019 zu berücksichtigen sein könnten, hat die Gesellschaft beschlossen, die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2019 (HGB) und des Konzernabschlusses 2019 (IFRS) auf den 30. April 2020 zu verschieben. aap wird sich zu etwaigen Entwicklungen im Rahmen dieses Prozesses wieder äußern, nachdem der Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat konkrete Entscheidungen getroffen oder die Evaluation der Themen anderweitig beendet hat. ----------------------------------------------------------- aap Implantate AG (ISIN DE0005066609) - General Standard/Regulierter Markt - Alle deutschen Börsenplätze - Zukunftsgerichtete Aussagen Kontakt: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: aap Implantate AG; Fabian Franke; Investor Relations; Lorenzweg 5; 12099 Berlin, Germany; Tel.: +49/(0)30/750 19 - 134; Fax.: +49/(0)30/750 19 - 290; f.franke@aap.de
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998491 16.03.2020 CET/CEST