Borussia Dortmund: Nach Meisterschaft und Sieg im DFB-Pokal erfreut BVB die Aktionäre mit starken Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr

Der Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund ist der bislang einzige börsennotierte Fußballverein Deutschlands. Zum Börsengang im Oktober 2000 wurde der gesamte bisherige Geschäftsbetrieb des professionellen Vereinsfußballs in die neue gegründete Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA eingebracht. Im Kerngeschäftsfeld rund um den professionellen Vereinsfußball erzielt die Gesellschaft den Großteil der Erlöse aus der Vermarktung des Vereinsstadions (u.a. Ticketing), der Vermarktung von Fernsehrechten (beispielsweise Pay-TV), durch Werbung und Sponsoring, dem Handel mit Merchandisingprodukten und aus Transferumsätzen (d.h. Ablöseentschädigungen für Spieler). Neben der Profimannschaft obliegen auch die Amateurmannschaft sowie die A-Jugend der Verantwortung der Gesellschaft. Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 160 Millionen Euro.

Pünktlich zum Start der neuen Bundesliga-Saison präsentierte Borussia Dortmund am 23. August die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2011/12. Nachdem Borussia Dortmund im abgeschlossenen Finanzjahr neben dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft auch den Gewinn des DFB-Pokals feiern und von der Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League profitieren konnte, kamen Rekordzahlen für die Marktteilnehmer nicht völlig überraschend. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 42% von 151,5 Millionen Euro auf 215,2 Millionen Euro und übertraf damit erstmals die 200-Millionen-Euro-Marke, ein Kunststück, das zuvor in der Bundesliga nur Bayern München und Schalke 04 gelang. Beim Gewinn feierte Borussia Dortmund dank der sportlichen Erfolge das beste Ergebnis der 103-jährigen Vereinsgeschichte. Nach einem Konzernjahresüberschuss von 5,4 Millionen Euro im Vorjahr verbuchte man 2011/12 einen Gewinn von 27,5 Millionen Euro.

Nicht zuletzt die Teilnahme an der Champions League habe im abgelaufenen Geschäftsjahr die erzielten TV-Gelder in die Höhe getrieben. Mit dem sportlichen Prestigegewinn habe der wirtschaftliche Erfolg schritthalten und die finanzielle Gesundung des einst hochverschuldeten Fußballclubs große Fortschritte machen können. Die Schuldenlast von 118 Millionen Euro habe sich seit 2004 auf nunmehr 40,6 Millionen reduziert. Der BVB-Geschäftsführer habe angesichts der verbesserten Finanzlage den Aktionären bei der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen daher sogar erstmals die Ausschüttung einer Dividende in Aussicht gestellt, so BÖRSE ONLINE. Über die Höhe der Dividende werde der Aufsichtsrat am 10. September entscheiden. Noch weiteres Wachstumspotential sei bei Borussia Dortmund vorhanden, wenn der Profimannschaft ein erfolgreicherer Auftritt in der Champions League gelinge und sie nicht schon wie in der Saison 2011/12 nach der Vorrunde ausscheide. Doch mit einem 2013er-KGV von 8,7 sei die Aktie selbst "bei einem zu erwartenden Gewinnrückgang nicht teuer". BÖRSE ONLINE sieht Kurspotential von mehr als 20% für den Wert und nennt als Kursziel 3,20 Euro.

Charttechnische Einschätzung: Deutlich nach oben zeigt die Trendrichtung seit dem Juni-Tief von 2,09 Euro. Rund 24% konnte die Aktie in den letzten drei Monaten zulegen und erreicht nun eine Widerstandszone zwischen 2,68 und 2,80 Euro. Gelingt der Durchbruch durch diesen Preisbereich, könnte es weiter aufwärts gehen bis zum Kursziel von BÖRSE ONLINE. Darüber hinaus bietet sich das Jahreshoch aus 2010 bei 3,69 Euro als weiteres Ziel an. Sportbegeisterte und risikobewusste Anleger sollten ihre Positionen jedoch mit einem Stopp um 2,10 Euro absichern.

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